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ISIS rekrutiert Frauen als Ablenkungsmanöver

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Ex-Anti-Terror-Richter: Jihadisten wollen Polizei "erschöpfen".

Der frühere französische Anti-Terror-Richter Marc Trevidic sieht die Rekrutierung von Frauen und Jugendlichen durch Jihadisten in Frankreich vor allem als Ablenkungsmanöver. Ziel sei es, die französischen Sicherheitsbehörden zu "erschöpfen" und so größere Anschläge vorzubereiten, warnte Trevidic am Donnerstag im französischen Sender France Inter.

"Man darf vor allem nicht glauben, dass der IS (Islamische Staat) nur auf Frauen und Kinder zurückgreifen kann", sagte Trevidic. Diese sollten vor allem die Geheimdienste und die Polizei beschäftigen. "Das bedeutet nicht, dass es nicht professionellere Leute gibt, die viel schlimmere Dinge vorbereiten."

Islamistinnen festgenommen

In den vergangenen Tagen waren in Frankreich mehrere mutmaßliche Islamistinnen festgenommen worden, die unter anderem einen Anschlag mit einem mit Gasflaschen gefüllten Auto in Paris geplant haben sollen. Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne wurden zuletzt zudem mehrere Jugendliche festgenommen. Alle hatten Kontakt zum französischen Jihadisten Rachid Kassim, der von Syrien aus zu Anschlägen in Frankreich angestiftet haben soll.

Über das Internet würden die Jihadisten derzeit "sehr viele Menschen aktivieren", sagte Trevidic. "Viele Aktionen, um die Geheimdienste zu erschöpfen, während man etwas Größeres vorbereitet." Frankreich ist seit Jänner 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge mit mehr als 230 Toten erschüttert worden. Seit den Pariser Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten herrscht in dem Land der Ausnahmezustand.

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