Rechtsextremer Smotrich will aber in Netanyahus Kabinett bleiben
Innerhalb der israelischen Regierung regt sich Widerstand gegen die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen. Er werde im Kabinett gegen die Vereinbarung stimmen, kündigte der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich am Donnerstag im Onlinedienst X an. Sobald die Geiseln frei seien, müsse die Hamas zerstört werden. Einen Rückzug aus der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu drohte er aber nicht an.
Es herrsche große Angst vor "der Freilassung der nächsten Generation terroristischer Anführer, die alles tun werden, um hier weiterhin jüdisches Blut zu vergießen", schrieb Smotrich. Er bezog sich damit auf die geplante Entlassung von rund 2000 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen, die in der ersten Phase der Waffenruhe im Austausch für Hamas-Geiseln freikommen sollen. "Allein aus diesem Grund können wir uns nicht an kurzsichtigen Feierlichkeiten beteiligen oder für das Abkommen stimmen", erklärte der Minister.
"Hamas vollständig vernichten"
Smotrich zeigte sich erfreut über die erwartete Rückkehr der Hamas-Geiseln. Der Krieg gegen die Hamas müsse aber fortgesetzt werden. "Unmittelbar nach der Rückkehr der Entführten muss der Staat Israel weiterhin mit aller Kraft daran arbeiten, die Hamas vollständig zu vernichten und den Gazastreifen vollständig zu entmilitarisieren, damit er keine Bedrohung mehr für Israel darstellt."
Israel und die islamistische Hamas hatten sich nach tagelangen indirekten Gesprächen in Ägypten auf die Umsetzung der ersten Phase des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Gaza-Plans geeinigt. Vorgesehen ist eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln.
Nach Angaben aus Hamas-Kreisen sollen in einem ersten Schritt 20 Geiseln freikommen. Im Gegenzug sollen demnach rund 2000 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen werden. Die Unterzeichnung der Vereinbarung ist nach Angaben aus Verhandlungskreisen für Donnerstag geplant.