Für Nuklearprogramm

Israel: 'Iran hat geheimes Atom-Lagerhaus'

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Israels Premier Netanyahu erhebt schwere Vorwürfe gegen den Iran.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Iran beschuldigt, in Teheran ein "geheimes Atom-Lagerhaus" im Rahmen seines Nuklearprogramms zu unterhalten. In den vergangenen Wochen habe die Regierung daraus 15 Kilogramm radioaktives Material entfernt und in der Hauptstadt verteilt, sagte Netanyahu in seiner Rede bei der UNO-Vollversammlung am Donnerstag.
 
Dazu hielt er am Pult des Plenarsaals eine Karte mit dem angeblichen Standort des Lagerhauses sowie ein Foto von dessen mutmaßlichem Eingang in die Höhe. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) rief er auf, die Stätte zu untersuchen. "Was der Iran versteckt, wird Israel finden", sagte Netanyahu.
 

Iran dementiert

Ende April hatte Netanyahu dem Iran bereits vorgeworfen, umfangreiche Forschungen zum Bau einer Atombombe für einen möglichen künftigen Gebrauch heimlich aufbewahrt zu haben. Seinerzeit hieß es, der israelische Geheimdienst habe Zehntausende Dokumente aus einem "geheimen Atomarchiv" sichergestellt. Der Iran wehrte sich gegen die Vorwürfe und sprach von alten Anschuldigungen, mit denen sich die IAEA bereits befasst habe. Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte sich skeptisch geäußert.
 
Das Wiener Atomabkommen mit dem Iran bezeichnete Netanyahu als weiteren Schritt auf dem Weg zum Krieg. "Dieser Deal hat den Krieg nicht verdrängt, sondern noch näher an unsere Grenzen gebracht." Den am Deal beteiligten EU-Staaten - Deutschland, Frankreich und Großbritannien - warf er Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Iran vor. "Haben diese europäischen Anführer nichts aus der Geschichte gelernt? Werden sie jemals aufwachen?"
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