Hilfe für Palästinenser

Israel schickt Kriegsschiff zu Gaza-Boot

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Jüdische Aktivisten bewegen sich in Richtung Gazastreifen.

Ein israelisches Kriegsschiff hat sich am Dienstag einem Katamaran mit jüdischen Aktivisten genähert, die Hilfe in den von Israel abgeriegelten palästinensischen Gazastreifen bringen wollen. Das berichtete der Kapitän des Schiffs, Glynn Secker. Sein Boot sei noch rund 40 Kilometer von Gaza entfernt. Er rechne damit, dass die israelische Marine sein Boot an der Weiterfahrt hindern werde. An Bord sind neun jüdische Aktivisten aus Israel und anderen Ländern.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums hatte die Aktion als "provokativen Witz, der nicht lustig ist", scharf kritisiert. Das israelische Militär erklärte, man werde einschreiten, wenn das Boot versuche, die Blockade zu durchbrechen. Im Mai hatten israelische Kommandoeinheiten in internationalen Gewässern eine türkische Flotille auf dem Weg zum Gazastreifen mit Waffengewalt gestoppt und neun pro-palästinensische Aktivisten getötet.

Wollen keinen Widerstand leisten
Die jüdischen Aktivisten, die am Sonntag von Nordzypern aus in See gestochen waren, erklärten, die Aktion solle zeigen, dass nicht alle Juden die israelische Politik gegenüber den Palästinensern unterstützten. An Bord sind Aktivisten aus Deutschland, Israel, Großbritannien und den USA. Sie wollten Spielzeug, medizinische Güter, Motoren für Fischerboote und Bücher in den Gazastreifen bringen. Nach eigenen Angaben wollen sie keinen Widerstand leisten, wenn die israelische Marine sie stoppen sollte.

Unter den Aktivisten ist auch ein 82-jähriger Holocaust-Überlebender. Einer der Israelis, Rami Elchanan, hat 1997 seine Tochter bei einem Selbstmordanschlag der heute im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation verloren. Er sagte dem israelischen Rundfunk am Dienstag: "Ich habe keinen Grund, Hamas zu lieben. Aber wenn wir nicht reden, wird dies niemals enden."
 

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