Monatelanger Streit

Trump: USA beschlagnahmen Öltanker vor Venezuela

Die USA haben nach Angaben von Präsident Donald Trump einen Tanker vor der Küste Venezuelas unter ihre Kontrolle gebracht.  

"Wir haben gerade einen Tanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt", sagte Trump am Mittwoch im Weißen Haus. Es handle sich "um den größten, der je beschlagnahmt wurde". Die Spannungen zwischen den USA und dem Ölförderland Venezuela hatten sich zuletzt deutlich verschärft.

Die US-Regierung übt seit Monaten Druck auf Venezuela aus, unter anderem durch Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmuggler-Boote, Drohungen mit Militäreinsätzen und der Einstufung des Kartells Cartel de los Soles als ausländische Terrororganisation. Der Einsatz sei von der US-Küstenwache geleitet worden, sagten zwei US-Regierungsvertreter, die anonym bleiben wollten, am Mittwoch. Den Namen des Tankers und den genauen Ort des Einsatzes nannten die Insider nicht.

Trotz des Drucks hatte die US-Regierung bisher nicht in die Ölströme des Landes eingegriffen. Venezuela hat im vergangenen Monat mehr als 900.000 Barrel Öl pro Tag exportiert. Dies war der dritthöchste Monatsdurchschnitt in diesem Jahr, da der staatliche Ölkonzern PDVSA mehr Naphtha importierte, um sein besonders schweres Rohöl zu verdünnen.

Ölexporte sind die Haupteinnahmequelle Venezuelas

Die Ölexporte sind die Haupteinnahmequelle Venezuelas. Das Land hat jedoch Schwierigkeiten, sein Rohöl in China, dem Hauptabnehmer seiner Exporte, zum vollen Preis zu verkaufen. Grund dafür ist die wachsende Konkurrenz durch ebenfalls mit Sanktionen belegtes Öl aus Russland und dem Iran.

In den vergangenen Monaten hatte das US-Militär vor allem Boote beschossen und zerstört, die angeblich Drogen transportierten. Trump hatte mehrfach betont, dass er auch Einsätze an Land nicht ausschließt. Zuletzt hatte er im Interview des Nachrichtenportals "Político" zur Frage nach einer amerikanischen Bodeninvasion in Venezuela erklärt, er wolle weder etwas bestätigen noch ausschließen.

Maduros Tage sind laut Trump gezählt

Auch auf die Frage, wie weit er gehen würde, um den autoritären Präsidenten Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen, wollte Trump nicht antworten. Er betonte aber: "Seine Tage sind gezählt." Der US-Präsident warf Maduro vor, das venezolanische Volk "furchtbar" zu behandeln.

Seit Wochen verschärft Trump den Ton und das Vorgehen gegenüber dem südamerikanischen Land. Die USA haben nicht nur zusätzliche Soldaten in der Karibik zusammengezogen und mehrere Kriegsschiffe in die Region verlegt, darunter den weltgrößten Flugzeugträger. Trump genehmigte auch verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela.

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