Netanyahu verweist auf strategische Bedeutung des Landes als Puffer.
Israel will auch nach einem Friedensvertrag mit den Palästinensern das gesamte Jordantal besetzt halten. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte am Dienstag in Jerusalem, selbst bei einem Friedensvertrag mit den Palästinensern werde es keinen Truppenabzug aus diesem Gebiet an der Grenze des Westjordanlands zu Jordanien geben. Vor einem Parlamentsausschuss begründete Netanyahu dies mit der strategischen Bedeutung des Tals als Puffer gegen arabische Angriffe, wie ein Teilnehmer der Sitzung berichtete.
Militärische Pufferzone
Das Jordantal erstreckt sich über
etwa ein Viertel des Westjordanlands, das bis zum Sechstagekrieg von 1967 zu
Jordanien gehörte. Israel betrachtet dieses Gebiet, in dem rund 6.000
jüdische Siedler leben, als militärische Pufferzone gegen arabische
Angriffe. Die Palästinenser hingegen beanspruchen das gesamte Westjordanland
für einen eigenen Staat. Dabei gilt das Jordantal als Kornkammer und als
einzige Region, die noch größere Mengen von palästinensischen Flüchtlingen
aufnehmen könnte.
Israel hat kürzlich zwei historische Stätten im Westjordanland zum nationalen Kulturerbe erklärt. Dabei handelt es sich um die Höhle der Patriarchen in Hebron und Rachels Grab in der Nähe von Bethlehem. Dieser Schritt wurde von den USA scharf kritisiert, die sich zurzeit um die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern bemühen.
Wiederaufnahme der Nahostgespräche
Für Mitte Mai ist ein
Treffen des internationalen Nahost-Quartetts in Moskau mit dem Ziel geplant,
die Wiederaufnahme der Nahostgespräche auf den Weg zu bringen. Dabei will
US-Außenministerin Hillary Clinton mit dem russischen Außenminister Sergej
Lawrow, UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und der EUAußenministerin Catherine
Ashton zusammenkommen.