Völlige Eskalation

Iran greift Israel mit Drohnen und Raketen an

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Die Lage im Nahen Osten eskaliert völlig: Der Iran hat einen Angriff auf Israel gestartet.

Der Iran hat nach israelischen Angaben einen Drohnenangriff gegen Israel gestartet.  Dies bestätigte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. Die Drohnen dürften gegen 2.00 Uhr Ortszeit (1.00 Uhr MESZ) ankommen. Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt. 

 "Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen", hieß es am Samstag im Staatsfernsehen kurz vor Mitternacht.

Auch Raketen abgefeuert

Die iranischen Revolutionsgarden bekannten sich zu dem Angriff auf Israel. Es würden spezifische Orte in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen, heißt es in einer Erklärung, die über die staatlichen Medien verbreitet wird. Der Iran hat nach einem Bericht des israelischen Senders Channel 12 auch Marschflugkörper auf Israel abgefeuert. Deren Flugzeit sei kürzer als die der Drohnen. Demnach habe der Iran mehr als 100 Drohnen und Marschflugkörper abgefeuert. Einige seien über Syrien und Jordanien abgeschossen worden.

Jordanien rief den Notstand aus. Die Nachrichtenagentur Reuters vermeldete mit Berufung auf Insider, Jordanien sei bereit, iranische Drohnen abzuschießen, sollten sie den jordanischen Luftraum verletzen. 

 
 

Luftraum wird geschlossen

Israels Armeesprecher Hagari betonte, das Luftabwehrsystem sei in höchster Alarmbereitschaft ebenso wie Kampfjets und Marineschiffe. Die Armee beobachte die Lage und alle Abwehrsysteme seien bereit. Zudem werde der GPS-Empfang in verschiedenen Landesteilen unterdrückt. Die israelischen Behörden kündigten an, der Luftraum solle von 00.30 Uhr Ortszeit (Samstag 23.30 MEZ) geschlossen werden.

Nach US-Angaben dürfte der Luftangriff mehrere Stunden anhalten, heißt es in einer Erklärung von Adrienne Watson, einer für die nationale Sicherheit zuständige Sprecherin im Präsidialamt. US-Präsident Joe Biden stehe in Kontakt mit israelischen Vertretern sowie anderen Verbündeten.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) zeigte sich sehr beunruhigt über die Drohnenangriffe des Iran gegen Israel. "Das ist eine neue Eskalationsstufe in einer Situation, die bereits höchst gefährlich ist", schrieb er am späten Samstagabend auf X (Twitter). Er forderte den Iran und dessen Verbündeten zudem auf, "nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen". 

 

  

 

Schutzanweisungen  für Bevölkerung

Israel hatte angesichts der angespannten Sicherheitslage kurz vor dem Angriff die Alarmbereitschaft weiter erhöht: Die Armee gab neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung heraus, die zunächst von Samstagabend bis Montagabend gelten sollten. US-Präsident Joe Biden wurde im Weißen Haus erwartet, um mit seinem Sicherheitsteam über die Angriffe zu beraten.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurden über der irakischen Provinz Suleimaniya eine Reihe von Drohnen gesichtet. Sie seien aus Richtung Iran gekommen, sagten drei Insider.

Die militärischen Spannungen im Nahen Osten hatten sich extrem verschärft, nachdem bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das Botschaftsgelände des Irans in Syrien am 1. April zwei iranische Brigadegeneräle getötet worden waren.

Biden hatte Israel angesichts des befürchteten Angriffs des Irans die volle Unterstützung der USA zugesichert. Am Samstag erneuerte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin diese Zusicherung. 

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