Empörung

Ist das das unangemessenste Selfie aller Zeiten?

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"Die Gattung Mensch galoppiert der Auslöschung entgegen", lautet einer der Kommentare.

Es wird jeden Tag millionenfach gemacht: Selfies sind der Trend der Gegenwart. Ein junger Mann hat jetzt aber wohl eines der unangemessensten Selfies der Geschichte gemacht. Nachdem eine Frau am Bahnhof von Piacenza von einem Zug erfasst wird und dabei schwer verletzt wurde, stellt er sich daneben an den Bahnsteig und zückt sein Handy, während die Ersthelfer um das Leben der Frau kämpfen. Dazu posiert er mit dem Victory-Zeichen.

Das alles wurde nur bekannt, weil zufällig ein Journalist des Corriere della Sera anwesend war und die Szene fotografiert.

Rechtliche Folgen muss der Selfie-Macher aber keine befürchten. Die anwesende Polizei nahm zwar seine Daten auf, aber er musste das unangebrachte Foto lediglich löschen. Die Empörung im Internet ist groß. Ein Radio-Moderator des populären Senders Radio Deejay kommentierte: "Die Gattung Mensch galoppiert der Auslöschung entgegen." "Wir haben vollkommen unseren Sinn für Moral verloren", schrieb der Reporter Giorgio Lambri auf Facebook.

Nach Angaben einer Lokalzeitung musste der Frau ein Bein amputiert werden. Die Kanadierin - eine ältere Frau - sei auf der falschen Seite aus dem Waggon ausgestiegen, als der Zug gerade abfuhr, und auf das Gleis gefallen. Angeblich war das Kontrollsystem für die Türen in dem Zug defekt, schrieb die Zeitung "La Repubblica".
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