Mehr Mütter im Job

Ist der Papst jetzt ein Feminist?

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"Mütter sollen nie zwischen Job und Kindern wählen müssen." Das hat Papst Franziskus jetzt gesagt. Ist der Pontifex jetzt etwa Feminist geworden?

Papst Franziskus hat am Freitag auf einer Konferenz zum Thema Demografie in Rom betont, dass Mütter nicht in die Lage versetzt werden sollten, zwischen ihrer Arbeit und ihren Kindern wählen zu müssen. 

"Es bedarf eines größeren Engagements aller Regierungen, damit die jungen Generationen in die Lage versetzt werden, ihre legitimen Träume zu verwirklichen. Deshalb ist es notwendig, eine Mutter in die Lage zu versetzen, nicht zwischen Arbeit und Kinderbetreuung wählen zu müssen, und viele junge Paare von der Last der Arbeitsplatzunsicherheit und der Unmöglichkeit, ein Haus zu kaufen, zu befreien", sagt der 87-Jährige laut APA-Informationen. Der Papst forderte dringend erforderliche Maßnahmen und mutige, konkrete und langfristige Entscheidungen auf institutioneller Ebene. Doch feministische Gründe hat seine Aussage nicht.

Papst: "Kein Mangel an Haustieren, sondern an Kindern"

Vielmehr sorgt sich das Oberhaupt der katholischen Kirche um den Geburtenrückgang. Der müsse nämlich mit einer "langfristigen Perspektive" angegangen werden. Er beklagte, dass es in den Häusern "keinen Mangel an Haustieren, sondern an Kindern" gebe. Zugleich rief er zum Schutz der Großeltern auf, die in der heutigen Kultur versteckt und ins Pflegeheim geschickt werde, statt sich um sie zu kümmern.

Das zweitägige Treffen steht unter dem Motto "Mehr Kinder, mehr Zukunft". Im vergangenen Jahr hatte der Papst gemeinsam mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni an der Versammlung teilgenommen. Italien hat seit Jahrzehnten eine der niedrigsten Geburtenraten Europas. 2022 lag sie laut dem italienischen Statistikamt Istat bei 1,24 Kindern pro Frau. In Österreich waren es 1,41 Kinder pro Frau.

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