Fukushima

Arbeiter kämpfen mit Zeolith gegen Verseuchung

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Das Mineral Zeolith nimmt Radioaktivität aus dem Meer auf.

Das Mineral Zeolith werde im Meer nahe eines Abflusses der Anlage eingesetzt, teilte AKW-Betreiber Tepco am Samstag mit. Am Samstagvormittag erschütterte erneut ein schweres Erdbeben der Stärke 5,8 das Land.

Mineral soll Radioaktivität aufnehmen
Das Zeolith soll radioaktive Substanzen absorbieren und damit die Verseuchung des Meerwassers durch aus dem Atomkraftwerk auslaufendes radioaktiv belastetes Wasser eindämmen. Die Erfolgsaussichten des Unterfangens waren aber zunächst noch unklar. Zeolith wird in der Industrie für vielfältige Zwecke eingesetzt, auch in der Verarbeitung radioaktiver Abfälle. Das Mineral wurde auch bei anderen Atomunfällen verwendet, unter anderem nach der Katastrophe im US-Atomkraftwerk Three Mile Island im Jahr 1979.

Nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 9,0 und der folgenden Tsunamiwelle vom 11. März kam es in Fukushima nach dem Ausfall der Kühlpumpen zur weltweit größten Atomkatastrophe seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986. Das ganze Ausmaß ist noch unklar, Betreiber Tepco und die Behörden versuchen seit mehr als einem Monat, die Katastrophe einzudämmen. Große Mengen radioaktiv verseuchten Wassers gelangten seit Beginn des Unglücks in den Pazifik, wo stark erhöhte Strahlenwerte gemessen wurden.

Nachbeben
Zahlreiche Nachbeben sorgten immer wieder für Unterbrechungen der Arbeiten in Fukushima. Bei dem erneuten Beben, das sich am Samstag um 11.19 Uhr Ortszeit (4.19 Uhr MESZ) ereignete, war dies laut Tepco aber nicht der Fall. Das Epizentrum des Bebens befand sich nach Angaben der japanischen Meteorologiebehörde im Süden der Präfektur Ibaraki, rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tokio. Das Beben ereignete sich demnach in einer Tiefe von 70 Kilometern, die US-Erdbebenwarte USGS gab die Tiefe mit lediglich 20 Kilometern an.

Ein Tsunami-Alarm wurde nicht ausgelöst. In der Hauptstadt Tokio ließ das Erdbeben die Gebäude erzittern. Berichte über Todesopfer oder größere Schäden lagen nicht vor. Seit dem 11. März wird Japan nahezu täglich von Nachbeben erschüttert. Bei dem Erdbeben vom Samstag habe es sich allerdings nicht um ein Nachbeben gehandelt, erklärte die Meteorologiebehörde.

Um den Wiederaufbau nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe zu finanzieren, plant die japanischen Regierung einem Medienbericht zufolge, Staatsanleihen auszugeben. Um die Schulden zurückzuzahlen sollte eine neue Steuer erhoben werden, berichtete die Zeitung "Nikkei", ohne aber Quellen zu nennen.

Die Regierung von Ministerpräsident Naoto Kan hatte bereits angekündigt, für eine erste Phase des Wiederaufbaus mehr als vier Billionen Yen (rund 33 Milliarden Euro) zur Verfügung stellen zu wollen. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau von Häusern, Industrieanlagen und Infrastruktur wie Straßen und Brücken schätzt die Regierung aber auf das Vier- bis Sechsfache.
 

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