Bruchlandung

Jet-Crash: ­Tausende ­sitzen fest

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Noch bis Freitagfrüh sind alle Flüge von und nach Kathmandu gestrichen.

Einen Tag nach der Bruchlandung der Turkish-Airlines-Maschine am Flughafen der Stadt Kathmandu herrscht Chaos: Tausende ausländische Touristen und Wanderarbeiter sind am Airport gestrandet, der Flugplan wurde ausgesetzt. Alle für Donnerstag geplanten 80 internationale Flüge sind abgesagt worden. Bis Freitagfrüh, 5.15 Uhr MEZ, wird es keine Starts oder Landungen in Kathmandu geben.

Rauch drang in die Kabine, Passagiere sprangen auf
Die Maschine mit 224 Passagieren, die in Istanbul startete, war am Mittwoch bei einem ersten Landeversuch über die Rollbahn hinausgeschossen, bei einem zweiten Versuch dann von der Landebahn abgekommen und im Gras stecken geblieben. Passagiere sprangen in Panik von ihren Sitzen, weil Rauch in die Kabine drang, so Augenzeugen. Angeblich soll das Fahrgestell des Jets gebrochen sein, berichteten örtliche Medien. Fazit: ein Schwerverletzter.

An Bord waren zwei Österreicher, beide blieben unverletzt: „Es sieht wilder aus, als es sich angefühlt hat, es gab keinen schlimmen Crash“, sagte der Steirer Oliver Jusinger (41) zur Kleinen Zeitung. Die zweite Passagierin ist eine Frau aus Oberösterreich. Laut Martin Weiss vom Außenamt haben beide Österreicher ihre Reise relativ rasch nach der Bruchlandung fortgesetzt.

Indes schickte Indien Experten nach Nepal, um bei der Bergung zu helfen. Ermittlungen zur Unfallursache wurden eingeleitet.

Turkish Airlines: 902 tote Passagiere in 55 Jahren

Bei Flügen von Turkish Airlines gab es im Vergleich zu anderen Fluglinien auffallend viele Unfälle mit tödlichem Ausgang: Seit 1959 starben laut der Datenbank von Aviation Safety Network nicht weniger als 902 Menschen an Bord der Turkish Airlines. 2009 etwa stürzte eine Boeing im Anflug auf Amsterdam ab: neun Tote (siehe Foto). Zum Vergleich: Bei Lufthansa waren es 152, bei KLM 329, bei der AUA 31 (1960 bei einem Absturz in Moskau).

Viele Unfälle der Turkish Airlines sind auf Fehler ­zurückzuführen: Piloten steuerten die Jets zu niedrig oder haben völlig die Orientierung verloren.

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