Costa Concordia

Jetzt belastet Kapitän die Reederei

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"Black Box" habe nicht funktioniert: Rettungsarbeiten vorerst eingestellt.

Der Kapitän des vor einer Woche vor der Küste der Toskana verunglückten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia", Francesco Schettino, will nicht als einziger die Verantwortung für das Unlgück übernehmen und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Reederei Costa Crociere. Die Kreuzfahrtgesellschaft sei informiert worden, dass er ein als "die Verneigung" bezeichnetes Manöver vor der toskanischen Insel Giglio durchführen habe wollen, bei dem das Schiff mit voller Beleuchtung und Sirenen die Küstenbewohner grüßt. Die "Verneigung" werde von Kreuzfahrtschiffen auf der ganzen Welt durchgeführt und sei eine Art von Werbung für die betroffene Gegend, berichtete Schettino in Aussagen vor den ermittelnden toskanischen Staatsanwälten.

Der Kapitän der Costa Concordia: Francesco Schettino sitzt in U-Haft BILDER

Der Kapitän sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Francesco Schettino droht unter anderem ein Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.

Medienberichten zufolge soll der Kapitän mehrfach von der Küstenwache aufgefordert worden sein, wieder an Bord zu gehen, um die Evakuierung seines Schiffes zu koordinieren.

Dies habe er jedoch nicht getan. Auch einen "SOS"-Ruf soll es nicht gegeben haben.

24 Stunden nach dem Unglück wurde dieses Paar gerettet...

...es befand sich auf ihren Flitterwochen auf dem Luxus-Liner.

Noch immer werden 16 Passagiere vermisst.

Unklar ist, ob auch sie eine glückliche Rettung erfahren können wie diese Dame.

Das Schiff jedenfalls droht zu sinken.

Costa Crociere hatte bisher bestritten, dass Schettino die Gesellschaft über Pläne informiert habe, die "Verneigung" durchzuführen. Ein einziges Mal im Jahr 2010 sei einem Costa-Kreuzfahrtschiff vor der süditalienischen Insel Procida dieses Manöver genehmigt worden.

Die Kreuzfahrtgesellschaft hatte angegeben, Schettino habe gegenüber der Reederei die Lage an Bord heruntergespielt. "Er hat uns belogen", hatte der Geschäftsführer von Costa Crociere, Pierluigi Foschi, erklärt. Schettino erwiderte, dass er nach der Havarie sofort mit dem Krisenmanager der Kreuzfahrtgesellschaft telefoniert habe, dem er Schritt für Schritt die Entwicklungen an Bord beschrieben habe. Schettino bestritt auch, dass er nach dem Schiffbruch flüchten wollte. "Ich habe das Schiff nicht verlassen. Ich habe von einem Felsen aus die Evakuierungsaktion koordiniert. Ich war an meiner Uniform klar erkennbar", sagte er den Staatsanwälten.

Kreuzfahrt-Schiff gesunken: Unterwasser-Fotos des Wracks BILDER

Schweres menschliches Versagen seitens des Kapitäns könnte nach Angaben des Eigners der "Costa Concordia" zur Havarie des Kreuzfahrtschiffes geführt haben.

"Es scheint, dass der Kommandant Beurteilungsfehler gemacht hat, die schwerste Folgen gehabt haben", teilte die in Genua ansässige Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere mit.

Sie ging damit auf Distanz zu Kapitän Francesco Schettino, der das Schiff mit mehr als 4.200 Menschen an Bord am Freitagabend zu dicht an die Insel Giglio vor der toskanischen Küste gesteuert haben soll, wo es auf einen Felsen lief und leckschlug.

Bergungsmannschaften setzten unterdessen am Montag in der Früh die Suche nach den noch vermissten Passagieren und Besatzungsmitgliedern fort.

Mehr als zwei Tage nach dem Kentern des Schiffes wurden immer noch 15 Menschen vermisst.

Unterdessen wurde auch mit den Vorbereitungen für ein Leerpumpen der Öltanks der "Costa Concordia" begonnen.

Die niederländische Bergungsfirma Smit sei vom Eigner und dem Versicherer des Kreuzfahrtschiffs mit den Pumparbeiten beauftragt worden.

Der Kapitän sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Es sehe so aus, als seien die Entscheidungen des Kapitäns in der Notsituation nicht den üblichen Regeln von Costa Crociere gefolgt, erklärte die Reederei.

Zugleich wurde der Vorwurf einiger Passagiere zurückgewiesen, dass bei der Evakuierung in der Nacht auf Samstag nicht genügend Schwimmwesten zur Verfügung gestanden hätten. An Bord hatten sich auch 77 Österreicher befunden, die alle unverletzt davonkamen.

Dem Kapitän droht unter anderem ein Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Berichten zufolge soll er das Schiff so dicht an die Insel herangesteuert haben, um Touristen im Hafen mit dem Signalhorn grüßen zu können.

Die Kreuzfahrtgesellschaft ging in ihrer Erklärung nicht weiter auf die Vorwürfe ein.

Einzelheiten zum Hergang des Unglücks erhofft man sich von der Auswertung der Blackbox des Schiffes, die ähnlich wie in Flugzeugen Kommunikation auf der Brücke und Steuerbefehle aufzeichnet.

Bei dem Manöver vor der Insel Giglio sei etwas schief gelaufen, gab Schettino zu. "Das Manöver war schon beim Start in Civitavecchia beschlossen worden, doch ich habe einen Fehler gemacht. Ich kenne die Strecke gut und ich hatte das Manöver schon drei- oder viermal vollführt. Diesmal bin ich in zu seichtes Wasser geraten. Ich weiß nicht, warum das passiert ist", sagte Schettino den Ermittlern.

Wichtige Informationen über die Ereignisse nach der Havarie könnte die Blackbox der "Costa Concordia" liefern, doch Schettino gab an, dass sie schon zwei Wochen vor der Havarie nicht funktionierte. "Wir hatten gebeten, sie zu reparieren, doch es ist nicht geschehen", so Schettino. Es gebe jedenfalls einen weiteren "Voyage Data Recorder", der Aufschluss darüber geben könnte, was der Kapitän zum Zeitpunkt der Havarie tat.

Schiffs-Havarie: Die Fotos aus dem All

Regungslos liegt der Luxus-Liner im Mittelmeer.

11 Menschen starben bislang, so die offizielle Zahl. Doch es gibt immer noch Vermisste.

Die Zahl der Toten könnte noch steigen.

Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs hielt bei einem riskanten Manöver zu kurzen Abstand zum Ufer.

Dieser Fels wurde dem Luxus-Liner zum Verhängnis.

Das Foto wurde kurz nach dem Zusammenstoß mit dem Felsen von der Küstenwache gemacht.

So liegt die Costa Concordia nun im Meer. Noch immer gibt es Vermisste.

Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.

Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.

Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.

Inzwischen ist die Suche nach den Vermissten im Wrack am Sonntag in der Früh vorübergehend gestoppt worden. Die Taucher wurden angewiesen, das halb untergangene Schiff zu verlassen, nachdem festgestellt worden war, dass sich die "Costa Concordia" erneut bewegt hatte. Wann die Bergungsarbeiten und die Suche nach den mehr als 20 Vermissten des Unglücks vom 13. Jänner fortgesetzt werden, stand noch nicht fest.

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Schiffs-Havarie: Die Fotos aus dem All

Regungslos liegt der Luxus-Liner im Mittelmeer.

11 Menschen starben bislang, so die offizielle Zahl. Doch es gibt immer noch Vermisste.

Die Zahl der Toten könnte noch steigen.

Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs hielt bei einem riskanten Manöver zu kurzen Abstand zum Ufer.

Dieser Fels wurde dem Luxus-Liner zum Verhängnis.

Das Foto wurde kurz nach dem Zusammenstoß mit dem Felsen von der Küstenwache gemacht.

So liegt die Costa Concordia nun im Meer. Noch immer gibt es Vermisste.

Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.

Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.

Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.

Costa Concordia in Italien auf Grund gelaufen: Blick ins Innere des Luxus-Liners BILDER

Die "Costa Concordia" gehört nach Angaben des Eigners zu den neuesten und größten Kreuzfahrtschiffen, die derzeit auf den Meeren unterwegs sind.

Sie wurde 2006 gebaut und bietet in 1.500 Kabinen Platz für 3780 Passagiere.

Betreiber ist das italienische Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere mit Sitz in Genua.

Das Schiff misst 290 Meter und ist rund 40 Meter breit. Es schafft bei 114.500 Bruttoregistertonnen eine maximale Geschwindigkeit von 23 Knoten (rund 43 Stundenkilometer).

1.100 Besatzungsmitglieder kümmern sich um die Gäste.

An Bord befinden sich auf 17 Decks neben fünf Restaurants auch ein Theater, ein Kino sowie Clubs und Diskotheken.

Kreuzfahrt-Schiff gesunken: Unterwasser-Fotos des Wracks BILDER

Schweres menschliches Versagen seitens des Kapitäns könnte nach Angaben des Eigners der "Costa Concordia" zur Havarie des Kreuzfahrtschiffes geführt haben.

"Es scheint, dass der Kommandant Beurteilungsfehler gemacht hat, die schwerste Folgen gehabt haben", teilte die in Genua ansässige Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere mit.

Sie ging damit auf Distanz zu Kapitän Francesco Schettino, der das Schiff mit mehr als 4.200 Menschen an Bord am Freitagabend zu dicht an die Insel Giglio vor der toskanischen Küste gesteuert haben soll, wo es auf einen Felsen lief und leckschlug.

Bergungsmannschaften setzten unterdessen am Montag in der Früh die Suche nach den noch vermissten Passagieren und Besatzungsmitgliedern fort.

Mehr als zwei Tage nach dem Kentern des Schiffes wurden immer noch 15 Menschen vermisst.

Unterdessen wurde auch mit den Vorbereitungen für ein Leerpumpen der Öltanks der "Costa Concordia" begonnen.

Die niederländische Bergungsfirma Smit sei vom Eigner und dem Versicherer des Kreuzfahrtschiffs mit den Pumparbeiten beauftragt worden.

Der Kapitän sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Es sehe so aus, als seien die Entscheidungen des Kapitäns in der Notsituation nicht den üblichen Regeln von Costa Crociere gefolgt, erklärte die Reederei.

Zugleich wurde der Vorwurf einiger Passagiere zurückgewiesen, dass bei der Evakuierung in der Nacht auf Samstag nicht genügend Schwimmwesten zur Verfügung gestanden hätten. An Bord hatten sich auch 77 Österreicher befunden, die alle unverletzt davonkamen.

Dem Kapitän droht unter anderem ein Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Berichten zufolge soll er das Schiff so dicht an die Insel herangesteuert haben, um Touristen im Hafen mit dem Signalhorn grüßen zu können.

Die Kreuzfahrtgesellschaft ging in ihrer Erklärung nicht weiter auf die Vorwürfe ein.

Einzelheiten zum Hergang des Unglücks erhofft man sich von der Auswertung der Blackbox des Schiffes, die ähnlich wie in Flugzeugen Kommunikation auf der Brücke und Steuerbefehle aufzeichnet.

Der Kapitän der Costa Concordia: Francesco Schettino sitzt in U-Haft BILDER

Der Kapitän sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Francesco Schettino droht unter anderem ein Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.

Medienberichten zufolge soll der Kapitän mehrfach von der Küstenwache aufgefordert worden sein, wieder an Bord zu gehen, um die Evakuierung seines Schiffes zu koordinieren.

Dies habe er jedoch nicht getan. Auch einen "SOS"-Ruf soll es nicht gegeben haben.

24 Stunden nach dem Unglück wurde dieses Paar gerettet...

...es befand sich auf ihren Flitterwochen auf dem Luxus-Liner.

Noch immer werden 16 Passagiere vermisst.

Unklar ist, ob auch sie eine glückliche Rettung erfahren können wie diese Dame.

Das Schiff jedenfalls droht zu sinken.