Gefahr oder nutzen – wir klären auf

Was tun bei Fieber?

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Alles, was Sie darüber wissen sollten.

Fieber hat allgemein einen schlechten Ruf. Weil es Sie allerdings gesund macht, verraten wir, wie lange und wie hoch Sie Ihr Fieber gefahrlos steigen lassen dürfen!
 
Halsschmerzen, Husten und Schnupfen machen uns das Leben schwer. Und als wäre das nicht schon genug, gesellt sich dann auch noch Fieber hinzu. Ein Blick aufs Thermometer und ach je, schon satte 39 Grad Fieber!  Steigt die Körpertemperatur auf 38 °C oder höher, ist definitionsgemäß von Fieber die Rede, und viele überlegen, zu diesem Zeitpunkt bereits die Notbremse zu ziehen und die Temperatur mit fiebersenkenden Medikamenten in den „Griff“ zu bekommen. Doch ist das der richtige Weg oder sollte man das Fieber ruhig zulassen? Der Tenor der Experten ist eindeutig: Fieber ist per se nicht schlecht und fördert sogar den Heilungsprozess. Denn Fieber ist im Grunde nicht mehr als die Erhöhung der „Betriebstemperatur“. Denn erst zwischen 38 und 40 °C laufen zelluläre Vorgänge ideal und mit maximaler Effizienz – heißt, das Immunsystem läuft zu Höchstleistungen auf und erzielt sein Optimum.
 
Fieber – was ist das eigentlich?
Grundsätzlich ist Fieber ein positiver Akt der Verbesserung unserer Leistungsfähigkeit im Körper. Gelangen Erreger in den Körper und werden Teile von ihnen über das Blut ins Temperaturzentrum im Gehirn befördert, stellt dieses – ähnlich einem Thermostat – den Sollwert höher ein. Um diesen erreichen zu können, produziert zunächst die Leber Wärme. Reicht diese nicht aus, wird Kältezittern (bis hin zu Schüttelfrost) ausgelöst und die Schweißbildung gesenkt. Zudem verengen sich die Blutgefäße, wodurch weniger Wärme über die Haut abgegeben wird – es kommt zu einem Ungleichgewicht zwischen Wärmeproduktion und -abgabe. Die Temperatur steigt. Ist der im Hypothalamus neu festgelegte Temperatur-Sollwert erreicht, stoppt die zusätzliche Wärmeproduktion und das Kältegefühl, das zum Zittern führt, lässt nach.
 
Was ist Fieber? Die Fakten 1/3

Was genau ist Fieber?


Als Fieber versteht man eine Erhöhung der Körpertemperatur auf über 38 Grad Celsius. Dieser Temperaturanstieg entsteht durch ein Ungleichgewicht von Wärmeproduktion und -abgabe und kann bei einer Reihe unterschiedlicher Krankheitsbilder auftreten. Oft wird Fieber viel zu schnell – bei den ersten Anzeichen – und fälschlicherweise gesenkt. Denn fest steht: Fieber hat eine heilsame Wirkung.
 
Warum ist Fieber gesund?
Mit jedem Grad Temperaturerhöhung nehmen Stoffwechsel und Aktivität des Abwehrsystems zu. So erhöht sich etwa die Zahl der weißen Blutkörperchen – jener Fresszellen, die die Eindringlinge ausschalten. Parallel dazu wird deren Vermehrung gehemmt. Gute Gründe also, Fieber nicht sofort zu senken. Um den Erfolg des gesteigerten Abwehrkampfes zu gewährleisten, fällt die Temperatur erst nach Tagen wieder ab. Der Sollwert wird auf den Ausgangswert zurückgeschraubt, die Temperatur sinkt – wir schwitzen verstärkt. 
 
Vorsicht! Ab wann senken?
Natürlich ist Fieber nur in einem vertretbaren Ausmaß gesund. Gerade bei Kindern besteht das Problem, dass durch zu hohes Fieber Fieberkrämpfe entstehen können. Denn Temperaturen von über 39 Grad wirken negativ auf die Gehirnfunktion. Zudem benötigt der Körper beim Fiebern viel mehr Energie. Bin ich also von vornherein eher geschwächt – älter oder chronisch krank – und verfüge nicht über ausreichend Energie, wirkt sich das Fieber auf den Krankheitsverlauf negativ aus und die Temperatur sollte gesenkt werden, um eine zusätzliche Stoffwechselbelastung im Körper zu vermeiden. Ab 39,5 °C muss gesenkt werden, um Schäden des Organismus zu vermeiden – ab 42,6 °C besteht Lebensgefahr.
 
Fieber natürlich senken
Griff zur Tablette? Das sind die natürlichen Alternativen:
 
Fiebersenkung allgemein
Allgemein. Primär richtet sich die Therapie gegen die auslösende Ursache, sprich die Grunderkrankung. Dazu sieht die Schulmedizin spezielle fiebersenkende Medikamente wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol vor. Diese sogenannten Antipyretika hemmen die Prostaglandin-E2-Synthese im Hypothalamus, wodurch eine Weitstellung der Gefäße und die damit verbundene Wärmeabgabe erzielt werden. Zudem kommt es zu einer vermehrten Schweißproduktion – durch die Verdunstungskälte wird der Körper gekühlt.
 
Wickel gegen Fieber 
Altbewährt. Das wohl bekannteste Fiebermittel sind Bein- und Wadenwickel. Dazu werden zwei mit lauwarmem Wasser befeuchtete Handtücher um den Unterschenkel geschlungen. Darüber wird ein trockenes Handtuch gewickelt und der fertige Wickel für bis zu einer Stunde belassen. Nach rund 20 Minuten sollte die Körpertemperatur – bedingt durch die entstehende Verdunstungskälte – sinken. Im Anfangsstadium des hohen Fiebers kann auch ein Fußbad helfen – mit körperwarmem Wasser beginnen und wärmeres Wasser zuschütten, bis die Wassertemperatur 39 Grad erreicht.
 
Essigpatscherl
Nach Pfarrer Kneipp. Hierzu mischt man vier Teile Wasser mit einem Teil Apfelessig. Darin ein Paar Baumwollsocken eintauchen und anschließend auswringen. Die Beine – mit den angezogenen Socken – in eine Wolldecke einwickeln. Nach rund 45 bis 60 Minuten können die Essigpatscherl wieder ausgezogen werden. Diese Prozedur kann bis zu dreimal täglich wiederholt werden. Der Essigstrumpf soll die Durchblutung anregen und den Schlaf fördern. Das unterstützt das Immunsystem und sorgt gleichzeitig für die nötige Erholung.
 
Heißer Tee 
Schwitzkur. Unverzichtbar in der Fieberbekämpfung ist Fiebertee – hierfür gibt es verschiedene Rezepte, die das Schwitzen fördern und die Abwehr stärken. Der beste Zeitpunkt für eine Schwitzkur ist der späte Nachmittag – anschließend sollte man ins Bett gehen. Ideal sind je 30 Gramm Linden- und Holunderblüten und 20 Gramm Hagebuttenschale. Je ein TL pro Tasse – fünf bis zehn Minuten ziehen lassen.
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