Historischer Besuch

Jubel über Obama in Burma

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Erstmals besucht ein amtierender US-Präsident das südostasiatische Land.

Als erster amtierender US-Präsident ist Barack Obama am Montag zu einem Besuch in Burma eingetroffen. In Flughafennähe säumten mehrere hundert Schulkinder mit birmanischen und amerikanischen Fähnchen die Straße. Studenten und Mönche hielten Obama-Porträts hoch und Banner mit der Aufschrift: "Bitte helfen Sie unserer Wirtschaft". Tausende Sicherheitskräfte waren entlang der Hauptstraße in die Stadt positioniert. Die Öffentlichkeit konnte den Besuch des Präsidenten zunächst nur am Fernseher verfolgen.

Barack Obama trifft Suu Kyi

Obama hatte die Reise gegen Kritiker verteidigt, die darin eine viel zu frühe Anerkennung einer nach wie vor vom Militär gesteuerten Regierung sehen. Burma war seit 1962 eine Militärdiktatur. Die letzte Junta startete die vorsichtige Öffnung mit gelenkten Wahlen 2010. Thein Sein, der einstige Regierungschef der Junta, wurde Präsident. Er hat Skeptiker mit seinem Reformeifer überrascht.

Impulse für Reformen
Obama sagte, er wolle mit seinem Besuch Impulse für weitere Reformen geben. Man könne nicht auf eine perfekte Demokratie warten. Die burmesische Regierung sagte unterdessen eine Überprüfung der Justizfälle im Rahmen internationaler Standards sowie den Zugang des Roten Kreuzes zu den Haftanstalten des Landes zu.

Obama trifft in Rangun Präsident Thein Sein, der dafür die Teilnahme am Gipfel der Südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean in Kambodscha unterbrach. Er besucht Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, die bis 2010 mit Unterbrechungen fast 20 Jahre unter Hausarrest stand. Er sieht auch einige der erst in diesem Jahr freigelassenen politischen Gefangenen, darunter den ehemalige Mönch U Gambira, der nach dem brutal niedergeschlagenen Mönchsaufstand 2007 festgenommen und gefoltert wurde, die einstigen Studentenführer Ko Ko Gyi und Min Ko Naing, die nach dem Studentenaufstand 1988 festgenommen wurden und mehr als 15 Jahre im Gefängnis saßen.

Von Burma aus reist Obama nach Kambodscha weiter.

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