Langjähriger Primas der polnischen Kirche fand letzte Ruhestätte in der Johanneskathedrale.
In der Warschauer Johanneskathedrale und auf dem Platz davor haben am Montag die Repräsentanten der polnischen Amtskirche und Tausende Gläubige Abschied vom langjährigen polnischen Primas Jozef Glemp genommen. An dem feierlichen Requiem für den am Mittwoch verstorbenen Kardinal nahmen mit etwa 90 Bischöfen auch Staatspräsident Bronislaw Komorowski und Vertreter anderer Kirchen teil, wie die deutsche Katholische Nachrichtenagentur (KNA) laut Kathpress berichtete. Viele Gläubige verfolgten die Messe auf Bildschirmen auf dem Warschauer Schlossplatz. Seine letzte Ruhestätte findet Glemp wie seine Vorgänger in der Krypta der Kathedrale.
Der Kardinal war am Mittwoch im Alter von 83 Jahren gestorben. Von 1981 bis zu seinem 80. Geburtstag im Dezember 2009 war er der "erste Bischof" (Primas) der katholischen Kirche in Polen. In diese Zeit fielen die Verhängung des Kriegsrechts durch General Wojciech Jaruzelski wenige Monate nach Glemps Amtsantritt und der EU-Beitritt Polens im Mai 2004. Diesen Schritt unterstützte Glemp trotz Bedenken. Papst Benedikt XVI. hatte den Verstorbenen in einem Schreiben als "Apostel der Einheit", der "mit großer Klugheit viele Fragen und Probleme des politischen, sozialen und religiösen Lebens der Polen gelöst" habe, gewürdigt.