In Tschechien

Kehle aufgeschlitzt: Richter ermordet

Teilen

Er hatte 2010 vier Rechtsextremisten wegen Roma-Anschlag verurteilt.

Der tschechische Richter Miloslav Studnicka, der 2010 wegen eines Brandanschlags auf eine Roma-Familie vier Rechtsextremisten für 20 bis 22 Jahre ins Gefängnis geschickt hatte, wurde am Montag in seinem Haus im nordmährischen Frenstat pod Radhostem tot gefunden. Laut den tschechischen Medien war ihm die Kehle aufgeschlitzt worden. Ob sein Tod mit dem genannten Fall zusammenhängt, blieb zunächst unklar.

Der 64-jährige Studnicka galt als einer der erfahrensten Richter des Kreisgerichtes in Ostrava (Ostrau). Die Kriminalisten ermittelten vor Ort den Tathergang. Der Polizeipräsident Petr Lessy sagte dazu nur, die Ermittler arbeiteten mit mehreren Annahmen, einschließlich Selbstmord. In seiner Karriere bei der Polizei könne er sich an keinen Mord an einem Richter erinnern.

Die tschechischen Medien erinnern in ihrer Berichterstattung daran, dass Studnicka jener Richter war, der die Urteile in der genannten Causa vor zwei Jahren fällte. Der Prozess wurde von der tschechischen Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt.

Die Täter hatten in der Nacht auf 19. April 2009 im nordmährischen Vitkov drei Molotow-Cocktails in das Haus der schlafenden Roma-Familie geworfen. Das Haus brannte vollkommen aus und drei Mitglieder der Familie wurden schwer verletzt, darunter ein damals zweijähriges Mädchen. Dieses erlitt am ganzen Körper schwere Brandwunden, musste sich mehreren Operationen unterziehen und monatelang im Krankenhaus um sein Leben kämpfen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.