Die Hamas hält weiterhin Dutzende Geiseln gefangen.
Donald Trump verliert langsam die Geduld. Weil die Hamas auch 667 Tage nach dem Überfall am 7. Oktober 2023 Dutzende Geiseln gefangen hält, ändert der US-Präsident nun seine Nahost-Strategie.
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Nahost-Sondergesandter Steve Witkoff kündigte nach einem Treffen mit Angehörigen der Hamas-Geiseln eine Kehrtwende an. „Präsident Trump ist nun der Meinung, dass alle auf einmal nach Hause kommen sollten – keine stückweisen Abkommen. Das funktioniert nicht.“
"Wir haben einen Plan"
„Wir stehen kurz vor dem Ende dieses Krieges", sagte Witkoff einer Mitteilung des Forums der Geiselfamilien zufolge bei dem Treffen in der israelischen Stadt Tel Aviv. "Wir haben einen Plan, den Krieg zu beenden und alle nach Hause zu bringen."
Trump erhöht damit den Druck auf die Hamas, die rund 20 noch lebenden Geiseln auf einen Schlag freizulassen. Bisher war es in den Verhandlungen nur um die schrittweise Freilassung der Entführten gegangen. Gleichzeitig will der US-Präsident aber auch den Druck auf Israel erhöhen, den Krieg zu beenden.
Hamas will weiterkämpfen
Die Hamas lehnt eine Niederlegung ihrer Waffen entschieden ab, solange kein unabhängiger palästinensischer Staat gegründet wird. Der bewaffnete Widerstand könne nur aufgegeben werden, wenn die Rechte der Palästinenser vollständig verwirklicht seien, insbesondere die Errichtung eines unabhängigen und vollständig souveränen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt, heißt es in einer Erklärung der Terrororganisation.
Indirekte Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel, die darauf abzielten, einen 60-tägigen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln zu erreichen, endeten vergangene Woche ohne Ergebnis.
Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 war der Auslöser des andauernden Gaza-Kriegs. Hamas-Terroristen und andere Islamisten töteten damals rund 1.200 Menschen und verschleppten mehr als 250 weitere aus Israel in den Gazastreifen. Israel reagierte darauf mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei mittlerweile mehrere Zehntausend Menschen getötet. Die Angabe unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.