Deutschland

Keinen Anstieg von Straftaten durch Flüchtlinge

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Syrer und Afghanen in Statistik unterproportional vertreten.

 Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Deutschland als abschreckendes Beispiel in der Flüchtlingspolitik dargestellt. Er verwies bei einem Wahlkampfauftritt auf eine angeblich deutlich gestiegene Kriminalität durch die hohe Zuwanderung. Mit den Erkenntnissen der deutschen Polizei deckt sich dies allerdings nicht.

   Laut Zahlen des deutschen Bundeskriminalamts ging die Zahl der durch Zuwanderer verübten Straftaten während des ersten Quartals 2016 sogar zurück.

   Registriert wurde nach im Juni bekannt gewordenen Zahlen von Jänner bis März ein Rückgang der Fallzahlen um rund 18 Prozent. In mehr als der Hälfte der rund 69.000 Fälle im ersten Quartal ging es demnach um Diebstähle sowie um Vermögens- und Fälschungsdelikte. Vergleiche mit früheren Zeiträumen sind nicht möglich, da hierfür keine separaten Erhebungen für Straftaten von Zuwanderern vorliegen.

Syrer, Afghanen und Iraker, die einen hohen Anteil der Flüchtlinge stellen, sind demnach in der Polizeistatistik unterproportional als Straftäter vertreten. Gemessen am Anteil aller Zuwanderer traten dagegen Algerier, Marokkaner, Georgier, Serben und Tunesier überproportional als Tatverdächtige in Erscheinung.

Kein Anstieg

Auch die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Gesamtjahr 2015 lässt keinen Anstieg der Kriminalität durch die hohe Zahl von Zuwanderern erkennen. Demnach gab es im vergangenen Jahr insgesamt in Deutschland keinen Anstieg der Straftaten, wenn man ausländerspezifische Taten wie zum Beispiel Rechtsverstöße gegen Vorgaben des Ausländer- oder Asylrechts außer Acht lässt.

Auf weiterhin sehr hohem Niveau ist den Statistiken der Polizei zufolge dagegen die Zahl der Attacken gegen Flüchtlinge oder deren Unterkünfte. So wurden im ersten Quartal 2016 rund 350 Straftaten gegen Asylunterkünfte registriert. Die Mehrheit der Straftaten gegen Zuwanderer sind Rohheitsdelikte oder Straftaten gegen die persönliche Freiheit, davon allein 83 Prozent Körperverletzungen.

 

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