Hepatitis-A-Welle

Killervirus-Gefahr auf Weihnachtsmärkten in Nachbarland

In diesem Jahr wurden in Tschechien fast 3.000 Hepatitis-A-Fälle registriert. Das sind zwanzigmal so viele wie 2024, berichtet die "Tagesschau". Dem Medienbericht zufolge sind im Nachbarland bereits 32 Menschen an dem Virus gestorben.

In Tschechien breitet sich derzeit eine schwere Hepatitis-A-Epidemie aus, die laut "Tagesschau" bereits 32 Todesopfer gefordert hat. Der Höhepunkt der Virus-Welle sei noch nicht erreicht, sagt Kateřina Fabiánová, Epidemiologin am Staatlichen Gesundheitsamt. Da Hepatitis A durch Schmierinfektionen übertragen wird, gelten ungewaschene Hände, gemeinsam berührte Oberflächen, oder gemeinsames Essen als besondere Risikofaktoren. Genau das macht Orte wie den Prager Weihnachtsmarkt besonders heikel.

Die Epidemie begann im Frühjahr und breitete sich zunächst unter Obdachlosen und Drogenabhängigen aus. Mittlerweile betrifft sie jedoch alle Bevölkerungsschichten. Über 3.000 Infektionen wurden im laufenden Jahr registriert, ein Ende des Anstiegs ist nach Angaben des staatlichen Gesundheitsamts nicht in Sicht. Der Wintersportort Boží Dar hatte schon vor mehr als drei Wochen eine eigene Hygiene-Warnung ausgegeben.

Verstärkte Hygienemaßnahmen

Auf den Märkten reagieren Händler mit verstärkten Hygienemaßnahmen wie Handschuhen und Desinfektionsmittel am Tisch, berichtet die "Tagesschau". Viele Besucher nutzen die angebotenen Desinfektionsmittel jedoch kaum. Da Symptome erst nach rund vier Wochen auftreten, Infizierte aber schon nach einer Woche ansteckend sein können, bleibt die Gefahr schwer einzuschätzen. Laut Milan Kubek, Präsident der tschechischen Ärztekammer, handelt es sich um die größte Hepatitis-A-Welle seit 1979; außerdem besteht in Tschechien derzeit ein Mangel an Impfstoff.

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