Nach Absage

Kinos wollen Kim- Parodie doch zeigen

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Mehrere US-Kinos halten am ursprünglichen Termin für die Premiere fest.

Ungeachtet anonymer Anschlagsdrohungen wollen mehrere unabhängige US-Kinos die Politsatire "The Interview" wie geplant am ersten Weihnachtsfeiertag zeigen. Als erste kündigten zwei Kinos in den Bundesstaaten Texas und Georgia am Dienstag in sozialen Online-Netzwerken an, den Streifen ins Programm zu nehmen.

"Sieg!" twitterte der Chef eines Kinos in Austin, Texas. Das Filmunternehmen Sony genehmigte einen begrenzten Start des Films in den US-Kinos. Eine Attacke anonymer Hacker und mysteriöse Anschlagsdrohungen gegen US-Kinos hatten Sony in der vergangenen Woche bewogen, den für Donnerstag geplanten Filmstart von "The Interview" vorerst abzusagen. Nach Erkenntnissen des FBI steht die Staatsführung Nordkoreas hinter dem Angriff. In dem Film geht es um ein fiktives Mordkomplott gegen den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un.

Am Dienstag kündigte Sony-Chef Michael Lynton überraschend an, "The Interview" mit James Franco und Seth Rogen solle nun doch am ersten Weihnachtstag in einer begrenzten Zahl von US-Kinos gezeigt werden. "Wir haben die Idee nie aufgegeben, 'The Interview' herauszubringen und sind glücklich, dass unser Film zu Weihnachten in einige Kinos kommt", erklärte Lynton. Am Montag hatte ein Zusammenschluss von rund 250 US-Kinos Sony in einer Online-Petition aufgefordert, ihnen zu erlauben, den Film zu zeigen.

Im Zentrum der Affäre steht eine Gruppe mit dem Namen Guardians of Peace (GOP), die Ende November einen Cyberangriff auf Sony gestartet und interne Dokumente und E-Mails veröffentlicht hatte. Vor einigen Tagen sprach die Gruppe wegen der Parodie "The Interview" ominöse Drohungen aus und erinnerte an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Daraufhin entschieden mehrere Kinoketten, den Film aus dem Programm zu nehmen. In Deutschland sollte der Film laut ursprünglicher Planung Anfang Februar in die Kinos kommen.

Am Montag war in Nordkorea stundenlang das Internet ausgefallen, am Dienstag war das Land laut Internet-Sicherheitsexperten erneut gut eine Stunde lang vom weltweiten Datennetz abgeschnitten. Der Vorfall löste Spekulationen aus, es könne sich um eine US-Cyberattacke handeln.
 

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