Bis Ende März wurden mehr als 1.500 Straftaten mit 1.218 Opfern erfasst.
Die massenhaften sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln sind nach Überzeugung eines Polizeileiters nicht vorhersehbar gewesen. "Dieses Phänomen habe ich in Köln nie zuvor jemals zur Kenntnis genommen", sagte der für die Kräfteplanung zuständige Leiter der Polizeiinspektion Mitte am Dienstag dem Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags in Düsseldorf.
30 Polizisten nicht genehmigt
"Wenn wir mit so etwas gerechnet hätten, hätten wir die Zahl der benötigten Kräfte deutlich höher angesetzt." Er habe dennoch mehr Polizisten als im Vorjahr angefordert, weil mit mehr Trickdiebstählen nordafrikanischer Intensivtäter zu rechnen gewesen sei. Die beantragte Hundertschaft der Einsatzpolizei sei ihm aber von der zuständigen Landespolizeibehörde in Duisburg nicht in vollem Umfang genehmigt worden.
So sei ihm ein Zug weniger als beantragt zugestanden worden. Dies sind rund 30 Polizisten. Er habe dies aber nicht "als kriegsentscheidend" angesehen und "damit leben müssen".
Sexualstraftaten
Nach dem Jahreswechsel hatten sich Hunderte Frauen gemeldet und angezeigt, sie seien drangsaliert, beraubt und sexuell belästigt worden. Bis Ende März hatten die Ermittler mehr als 1.500 Straftaten mit 1.218 Opfern erfasst - etwa zur Hälfte Sexualstraftaten.