"Rosetta" analysiert seit Anfang August die abgegebenen Gase.
Der Komet "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" riecht offenbar ziemlich streng, wie neuste Daten von Messgeräten auf der Kometensonde "Rosetta" nahelegen: Er dünstet Duftnoten von Stall, faulen Eiern, Formaldehyd und Bittermandel aus, wie die Universität Bern am Donnerstag mitteilte.
Zwei Massenspektrometer
Die von einem Team der Universität Bern entwickelte Apparatur "Rosina" analysiert seit Anfang August die vom Kometen "Tschuri" abgegebenen Gase mit zwei Massenspektrometern. Sie entdeckte Schwefelwasserstoff, der nach faulen Eiern riecht, Ammoniak, der für Ställe typische Geruch, und giftigen Cyanwasserstoff (Blausäure), der ein bittermandelartiges Aroma hat.
Hinzu kommt noch Methanol-Alkohol, das essigähnlich riechende Schwefeldioxid und ein süßlicher Duft von Schwefelkohlenstoff. Die Dichte dieser Moleküle sei allerdings sehr gering, gab Kathrin Altwegg vom Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern zu bedenken. Ihre Vielfalt hätte sie aber überrascht.
Weit von der Sonne entfernt
Immerhin sei der Komet noch über 400 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Je näher er der Sonne komme, desto mehr seines Eises verdampfe und Gase werden frei. Die Kometenhülle, die sogenannte Koma, besteht hauptsächlich aus kohlensäurehaltigem Wasser, also aus Wasser mit Kohlendioxid, vermischt mit Kohlenmonoxid.
"Dieser Mix ist wissenschaftlich sehr spannend, um mehr über den Ursprung der Materie unseres Sonnensystems zu erfahren und auch über die Entstehung der Erde und den Ursprung des Lebens", sagte Altwegg.