Konflikt

Kosovo-Serben lehnen Grenzabkommen ab

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Nord-Kosovo seit Monaten Schauplatz von Feindseligkeiten.

Die Kosovo-Serben lehnen das von der EU vermittelte Abkommen zwischen Serbien und der albanisch geführten Kosovo-Regierung über die gemeinsamen Grenzen ab. Das sagte der Bürgermeister der serbischen Gemeinde Zubin Potok in Nordkosovo, Slavisa Ristic, am Samstag der Belgrader Nachrichtenagentur Beta. Nach dem wenige Stunden zuvor in Brüssel bekanntgegebenen Abkommen, sollen Albaner und Serben gemeinsam die Grenzübergänge kontrollieren.

 "Es ist eine Tatsache, dass es zwischen dem Kosovo und Zentralserbien eine Grenze geben wird", begründete Ristic seinen Standpunkt. "Das kann man nicht anders interpretieren als die Anerkennung der Kosovo-Selbstständigkeit". Seine Landsleute im Kosovo wollten aber auf keinen Fall in einem souveränen Staat Kosovo leben. Daher forderte Ristic die Serben in Nordkosovo auf, weiter ihre rund 20 Barrikaden zu verteidigen, mit denen sie seit vier Monaten den Verkehr lahmlegen.

Sie wollen damit den Abzug von Zöllnern und Polizisten der albanisch dominierten Kosovo-Regierung von zwei früher serbisch kontrollierten Grenzübergängen erzwingen. Die Serben in Nordkosovo wollen weiter zu Serbien gehören, obwohl das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo vor knapp vier Jahren seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hatte.
 

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