Fünf protestierende Krankenschwestern sind in Hungerstreik getreten.
Aus Protest gegen Einführung flexiblerer Beschäftigungsformen im Gesundheitswesen sind polnische Krankenschwestern in einen Hungerstreik getreten. An der unbefristeten Protestaktion beteiligten sich am Dienstag im Parlamentsgebäude in Warschau fünf Mitarbeiterinnen der Krankenschwestern- und Hebammen-Gewerkschaft OZZPiP.
Protest für besseres Arbeitsrecht
Sie fordern eine Gesetzesänderung, mit der eine Anstellung ohne Arbeitsvertrag verboten werden soll. Geltende Vorschriften lassen befristete Aufträge für Krankenschwestern zu. "Das gibt es in keinem anderen EU-Land", sagte eine Gewerkschaftssprecherin. Die Frauen müssten unter anderem Versicherungsbeiträge selbst abführen, hätten zudem kein Recht auf bezahlten Urlaub. Die Krankenhausdirektoren hätten zudem mehr Druckmittel, sie zu Überstunden zu zwingen, hieß es aus der Gewerkschaft.
Parlament seit einer Woche besetzt
Rund 20 Krankenschwestern waren vor sechs Tagen in das Parlament eingedrungen. Sie hielten seitdem einen Besucher-Raum besetzt. Auch vor dem Parlament demonstrierten mehrere hundert Mitarbeiter von Krankenhäusern. Fünf Prozent der insgesamt rund 200.000 Krankenschwestern in Polen arbeiten im Auftragssystem. Es ermögliche eine größere Flexibilität auch für die Arbeitnehmerinnen, argumentieren die Befürworter.