TV-Moderator klagt an

Kritik an russischen Staatsmedien

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"Man darf nur Gutes berichten oder gar nichts", beschwert sich ein TV-Moderator.

Mangelnde Pressefreiheit im kremltreuem russischen Staatsfernsehen hat der beliebte Moderator Leonid Parfjonow gerügt und damit erheblichen Wirbel ausgelöst. Bei der Entgegennahme eines renommierten Medienpreises in Moskau hatte Parfjonow gesagt, die russische Presse müsse die Staatsmacht wie einen geschätzten Verstorbenen behandeln: "Man darf nur Gutes berichten oder gar nichts. Ich sage das nach 24 Jahren beim Fernsehen mit Bitternis." Parfjonows Ehefrau Jelena Tschekalowa dementierte am Sonntag Berichte, wonach das Paar jetzt mit der Entlassung des 50-Jährigen beim Fernsehsender Erster Kanal rechne.

Staatsmedien verschweigen gewisse Themen
Parfjonow hatte den mit einer Million Rubel (rund 25.000 Euro) dotierten Wladislaw-Listjew-Preis erhalten, der nach einem 1995 ermordeten Reporter benannt ist. In seiner Rede am Donnerstagabend erwähnte er auch den zu Monatsbeginn fast zu Tode geprügelten Zeitungsredakteur Oleg Kaschin. "Ein Journalist wird nicht dafür zusammengeschlagen, was er sagt, sondern dafür, dass er gehört wird." Umfragen zufolge seien zwar etwa 75 Prozent der Russen mit Präsident Dmitri Medwedew und Ministerpräsident Wladimir Putin einverstanden. "Aber Kritik, Skepsis oder Ironie sind nicht zu hören. Ein Viertel der öffentlichen Meinung wird (von Staatsmedien) totgeschwiegen."

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