Nach 98 Tagen

Kuh Yvonne wurde endlich gefangen

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Die Kuh, die ein Reh sein wollte, ließ sich gar nicht so einfach bändigen.

 Er ist Meister der Betäubung per Blasrohr, doch bei Kuh Yvonne musste der ehemalige Münchner Tierparkchef Professor Wiesner nachlegen. Die Dosis reichte nicht aus für die kampferprobte ehemalige Stallkuh.

Yvonne ist wieder da



Zweiter Schuss war notwendig

Der erste Schuss saß, doch die Dosis reichte für Yvonne nicht aus. "Das war kein Yvonnchen, sondern Yvonne, die Kampfkuh", sagte Professor Henning Wiesner am Freitag nach der erfolgreichen Ruhigstellung der aus dem Wald wiedergekehrten Kuh der dpa. Scherzhaft verglich Wiesner das erstarkte Hausrind mit einem "toro bravo", wie in Spanien die Kampfstiere genannt werden. Aus 12 bis 15 Metern Entfernung schoss er mit dem Blasrohr auf Yvonne, erst die zweite Dosis reichte aus, um sie ruhigzustellen.

   Nach wochenlangem Versteckspiel war die berühmt gewordene Kuh am Donnerstag im oberbayerischen Ampfing (Landkreis Mühldorf a. Inn) aufgetaucht. Für den Transport zum Gnadenhof von Gut Aiderbichl in Deggendorf schoss Wiesner ihr mit seinem zwei Meter langen Blasrohr ein neuroleptisches Serum in den Körper, das auf das Zwischenhirn wirkt und das Tier ruhigstellt. "Sie hatte nach den Wochen im Wald und all den Fangversuchen einen hohen Adrenalinspiegel, daher musste ich nachschießen", sagte Wiesner.

Der frühere Vorstandsvorsitzende des Münchner Tierparks Hellabrunn ist als Tierarzt Experte für die Anästhesiologie und dabei speziell die Immobilisation auf Distanz. Er fängt seit Jahren etwa Jaguare im Amazonas-Regenwald, fahndet in der Wüste Gobi nach den letzten Wildkamelen und operiert Elefanten in der Ukraine. Er ist Erfinder der sogenannten "Hellabrunner Mischung", mit dem er Wellensittiche genauso wie Elefanten gefahrlos betäuben kann, und berät für die Wildtier-Immobilisation Zoos und Tierschutzorganisationen weltweit.

Hundert Tage im Wald

Yvonne gilt zwar auch nach fast hundert Tagen im Wald längst noch nicht als Wildtier, "aber sie ist ungewöhnlich für ein Hausrind - und sehr schnell wieder fit geworden", sagte Wiesner. Aus seiner Sicht ist die vorübergehende Waldkuh einwandfrei gesund und lebhaft.

   Mit Blick auf die zahlreichen missglückten Fangversuche und die Belohnung, die eine Zeitung auf Yvonnes Ergreifung ausgesetzt hatte, äußerte sich der Tierschutz-Experte vorsichtig: "Wenn da nicht so ein Rummel gewesen wäre, hätten wir uns leichter getan, sie einzufangen." Inzwischen ist die Kuh auf Gut Aiderbichl eingetroffen.
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Yvonne ist wieder da

Kuh Yvonne war 98 Tage auf der Flucht

Über diese Kuh aus Österreich lacht diesen Sommer halb Europa.

Yvonne ist von Gut Aiderbichl (Bayern) ausgebüxt und versteckt sich seither im Wald.

Nur eine Fotofalle bekam sie seither "zu Gesicht".

Fallen ging Yvonne ebensowenig auf den Leim...

wie der "Lock-Kuh" Waltraut...

oder Kälbchen Waldi.

Jetzt soll Ernst, der "George Clooney der Stiere" die ausgebüxte Yvonne anlocken.