Türkischer Präsident droht Kurden mit militärischen und wirtschaftlichen Maßnahmen.
Angesichts des Unabhängigkeitsreferendums der Kurden im Nordirak hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag vor der Gefahr eines "ethnischen und konfessionellen" Krieges gewarnt.
Sollte der irakische Kurdenführer Massoud Barzani und die kurdische Autonomieregierung nicht sehr rasch ihren Fehler einsehen, "werden sie mit der Schande in die Geschichte eingehen, unsere Region in einen ethnischen und konfessionellen Krieg gestürzt zu haben", sagte Erdogan in einer Fernsehansprache am Tag nach dem umstrittenen Referendum im Nordirak.
Erdogan warnte die irakischen Kurden, diese würden hungern, sollte die Türkei die Grenze für Lastwagen und Öltransporte schließen. Alle militärischen und wirtschaftlichen Optionen längen auf dem Tisch. "Sie werden in der Patsche sitzen, wenn wir unsere Sanktionen starten", warnte Erdogan. "Wenn wir die Ölhähne zudrehen, werden alle ihre Einnahmen verschwinden".
Täglich fließen Hunderttausende Barrel Öl durch türkische Pipelines aus dem Nordirak zu den internationalen Märkten.
Erdogan beschuldigte Barzani wegen des Unabhängigkeitsreferendums des "Verrats", weil er die Abstimmung ohne Konsultationen mit anderen angesetzt habe. Bis zuletzt habe er nicht erwartet, dass Barzani solch einen Fehler mache, meinte der türkische Präsident. "Offenbar haben wir uns geirrt".