Das Oberste Gericht Brasiliens hat grünes Licht für eine Operation des inhaftierten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro zu Weihnachten gegeben.
Richter Alexandre de Moraes gab am Dienstag einem Antrag von Bolsonaros Anwälten statt. Diese hatten die vorübergehende Freilassung des 70-Jährigen für eine Leistenbruchoperation in einem Krankenhaus gefordert. Die Bundespolizei hatte zuvor nach einer Überprüfung festgestellt, dass der Eingriff gerechtfertigt sei.
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Für den Eingriff soll der 70-Jährige am Mittwoch das Polizeipräsidium in Brasília, wo er seit Ende November inhaftiert ist, verlassen und sich in eine Privatklinik in der brasilianischen Hauptstadt begeben. Die Operation ist für Donnerstag geplant. Der Termin wurde nun von dem Richter bestätigt. Wie lange Bolsonaro im Krankenhaus bleiben soll, war zunächst unklar.
Moraes war für den Prozess zuständig, bei dem Bolsonaro im September zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt worden war. Das Oberste Gericht befand ihn für schuldig, eine "kriminelle Organisation" angeführt zu haben, die seine Wahlniederlage von 2022 gegen Lula habe kippen wollen. Ende Oktober legte die Verteidigung Bolsonaros Berufung gegen das Urteil ein. Am Freitag lehnte Moraes einen neuerlichen Antrag der Anwälte ab, die fordern, dass der Ex-Präsident seine Strafe im Hausarrest verbüßen darf.
Ein Interview mit der Online-Zeitung "Metrópoles" sagte Bolsonaro am Dienstag in letzter Minute aus "gesundheitlichen Gründen" ab, wie das Portal bekannt gab. Es wäre sein erstes Interview seit seiner Inhaftierung gewesen. Bolsonaro leidet gesundheitlich unter den Folgen eines Messerangriffs während des Wahlkampfs 2018. Nach dem Angriff musste er mehrfach operiert werden.