Erste internationale Lachs-Produzenten haben Razzien der EU-Kommission wegen mutmaßlich illegaler Absprachen bestätigt.
Die Wettbewerbshüter der Kommission hätten am Dienstag eine Inspektion bei Scottish Sea Farms durchgeführt, teilte der norwegische Fischkonzern SalMar mit. Man befinde sich "im konstruktiven Dialog" mit der EU-Kommission. SalMar gehört indirekt zur Hälfte der schottischen Firma.
"Lachsmarkt ist von starker Konkurrenz geprägt"
Der in Bergen ansässige Konzern Grieg Seafood bestätigte der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, es habe Untersuchungen beim Betrieb auf den britischen Shetland-Inseln gegeben. Das Unternehmen wies einen Verdacht von sich. "Der Lachsmarkt ist von starker Konkurrenz geprägt, und uns ist keine Form von Praxis bekannt, die den Wettbewerb untergraben hat", sagte Firmensprecherin Kristina Furnes.
Verdacht von illegalen Absprachen
Die EU-Kommission geht dem Verdacht nach, dass sich Lachs-Unternehmen illegal abgesprochen und somit gegen Wettbewerbsregeln verstoßen haben. Das würde bedeuten, dass Verbraucher in Europa in der Vergangenheit möglicherweise zu hohe Preise für Atlantischen Lachs bezahlt haben. Die Kommission machte aber klar, dass es sich bei den unangemeldeten Untersuchungen um keine Vorverurteilung handle.
Weil Norwegen nicht Mitglied der EU ist, kann die Kommission rein rechtlich nur Unternehmen in den 28 EU-Staaten untersuchen, also auch in Schottland, das zu Großbritannien zählt.