"Wer die farbige Welt haben will, kann nach Asien und Afrika gehen"
In Tschechien formiert sich eine sogenannte "Nationale Landwehr", die es als ihre Aufgabe sieht, das Land gegen "massiven Zufluss von islamischen Immigranten" zu verteidigen. Laut der tschechischen Tageszeitung "Lidove noviny" (Samstag-Ausgabe) hat die Landwehr schon 90 Zweigstellen, in denen rund 2.500 Mitglieder tätig sind. Die meisten Zweigstellen gibt es in Prag, Mittelböhmen und in Ostrava.
"Wer die farbige Welt haben will, kann nach Asien und nach Afrika gehen. Die Gegner der Migration wollen auch eine farbige Welt haben, aber nicht hier! Hier gibt es das tschechische Tschechien und es muss auch so bleiben!", schreibt auf der Website der "Nationalen Landwehr" einer ihrer Führer, der Ethnograf und frühere TV-Journalist Frantisek Krejca.
Warnung an die Politik
Ein anderes Führungsmitglied, die Unternehmerin Nela Liskova, warnte die Politiker, dass "das Volk selbst die Sache in die Hand nehmen" könnte, falls die Regierung "nicht zu handeln beginnt". Zur Führung der "Nationalen Landwehr" gehört auch der frühere Militärarzt und Teilnehmer an mehreren Auslandsmissionen, Oberstleutnant Marek Obrtel.
Seinen Mitgliedern empfiehlt die Führung, sich legal zu bewaffnen. Zur Ausrüstung könnten nicht nur Schusswaffen, sondern auch Hieb- und Stichwaffen gehören.
Der Sicherheitsexperte und frühere Chef des militärischen Geheimdienstes, Andor Sandor, warnte vor den Aktivitäten der "Nationalen Landwehr". Dies sei eine "sehr gefährliche Tendenz". "Es ist nicht möglich, dass hier Männer, die nicht in der Armee sind, in den Wäldern Soldat spielen", so Sandor.