Libyen

Verbündete töteten Rebellen- Militärchef

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General Younes wurde von Islamisten aus den eigenen Reihen ermordet.

Der zu den libyschen Rebellen übergelaufene Ex-Innenminister General Abdel Fattah Younes ist aller Wahrscheinlichkeit nach von Islamisten aus den eigenen Reihen erschossen worden. Die Führung der Aufständischen teilte am Samstag mit, Angehörige einer islamistischen Miliz hätten den früheren Innenminister von Muammar al-Gaddafi auf dem Weg von der Front zu einer Befragung in Benghazi getötet. Der Anführer des Kommandos sei festgenommen worden und geständig, nach den Todesschützen werde gefahndet. Der Tod des Generals bedeutet für Gaddafis Gegner einen schweren Rückschlag und dürfte auch die Vorbehalte bei ihren westlichen Verbündeten nähren, die Libyen seit Monaten bombardieren.

Rache als Tatmotiv
Als Tatmotiv wird Rache vermutet. Ein Kommandant der Rebellen sagte, als Innenminister Gaddafis habe Younes Islamisten verfolgt, die dafür nun Vergeltung geübt hätten. "Einige dieser Islamisten kämpfen nun mit den Rebellen, aber sie habe sich immer geweigert, unter dem Kommando von Younes zu kämpfen, weil sie ihm misstraut haben", sagte der Befehlshaber, der anonym bleiben wollte.

Der Ermordete war früher ein treuer Gaddafi-Gefolgsmann gewesen und hatte als Innenminister große Vollmachten. Als im Februar der Aufstand ausbrach, schloss er sich den Rebellen an. Mit seinen Kenntnissen über den inneren Machtzirkel des Diktators stellte er für die Aufständischen einen großen Gewinn dar. Zugleich war er nach seinem Lagerwechsel vielen suspekt.

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