Neun Menschen bei Vorfall verletzt.
Limburg. Im hessischen Limburg fuhr ein Lkw in mehrere Autos - ein Mann hatte das Fahrzeug zuvor gekapert. Nun stufen die Behörden den Vorfall offenbar als Terror-Anschlag ein. Das berichtet das "ZDF". Der mutmaßliche Täter stamme aus Syrien und sei 30 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt habe nun die Ermittlungen übernommen. Der Täter hält sich seit 2015 in Deutschland auf.
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Wie die "Bild" berichtet, soll der mutmaßliche Täter von Limburg am Montag bereits mehrfach versucht haben, einen Lkw zu kapern. Zudem sei er der Polizei bekannt gewesen, allerdings weder als Gefährder oder Islamist.
Asylantrag im Oktober 2019 abgelehnt
Der Asylantrag des verdächtigen Syrers, der den Lkw von Limburg gesteuert haben soll, soll im Oktober 2019 abgelehnt worden sein. Das berichtet der "Spiegel". Seit 1. Oktober habe er keinen gültigen Aufenthaltstitel mehr gehabt. Wie das Magazin berichtet, sei der Tatverdächtige der Polizei bereits wegen Körperverletzung, Drogendelikten sowie Ladendiebstahls bekannt gewesen.
Der syrische Fahrer des Lkw wohnte seit rund einem Jahr in einem Gasthaus in Langen. Dies sagte ein Mitarbeiter des Hotels zu FOCUS Online. Demnach sei die Miete von den Behörden bezahlt worden. Der Mann habe seinen Namen mit Mohammed O. angeben und sei sehr unauffällig gewesen.
Am späten Montagabend hätten zwei Männer im Restaurant gegessen und hätten sich dann plötzlich als Polizisten zu erkennen gegeben, sagt der Gasthaus-Mitarbeiter. Wenig später seien dann uniformierte Beamte angerückt und hätten alle Gäste aus ihren Zimmern geholt und alles durchsucht. „Es war wie in einem Horrorfilm. Die Gäste sind ruhig geblieben, aber wir haben jetzt einen Anwalt eingeschaltet wegen des Polizeieinsatzes, das geht so nicht.“
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Zahlen der Verletzten korrigiert
Nach dem Zwischenfall mit einem Lastwagen in Limburg hat die Polizei am Dienstagmorgen frühere Angaben zur Zahl der Verletzten korrigiert. Die Auswertung der Angaben aller Rettungsdienste habe ergeben, dass neun Menschen leicht verletzt wurden, sagte ein Polizeisprecher in Wiesbaden am Morgen. Sieben Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, einer sei ambulant versorgt worden.
Und auch der Fahrer sei leicht verletzt worden. Zuvor hieß es, es habe 17 Verletzte gegeben. Der Sprecher wies zudem ausdrücklich darauf hin, dass kursierende Meldungen von Toten oder Schwerverletzten nicht der Wahrheit entsprächen.
Mann wurde festgenommen
Mit einem gestohlenen schweren Lastwagen ist ein Mann am Montagabend in der Innenstadt von Limburg im deutschen Bundesland Hessen auf mehrere Autos aufgefahren und hat 16 Menschen verletzt. Der Diebstahl passierte laut Polizei in unmittelbarer Nähe des Schauplatzes. Der Mann am Steuer des Lkw wurde festgenommen, auch er trug bei der Kollision an einer Ampelkreuzung Verletzungen davon.
Die Polizei ermittelte in alle Richtungen und warnte vor Spekulationen. Eine Person sei "sehr schwer verletzt und in kritischem Zustand", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA). Zur Frage von Medienvertretern, ob es sich um einen terroristischen Anschlag handeln könnte, sagte der LKA-Sprecher: "Wenn solche Ereignisse passieren, dann ist es Aufgabe der Polizei, natürlich in sämtliche Richtungen alle Möglichkeiten im Blick zu haben. Genau das machen wir. Und wir schließen momentan überhaupt nichts aus."
Am Tatort gegenüber dem Landgericht der hessischen Kreisstadt stehen am Abend mehrere Autos quer. Trümmerteile liegen auf der Straße. Mittendrin steht ein weißer Sattelzug mit zerbeulter Front. Ermittler in Schutzanzügen untersuchen das Führerhaus.
In acht Fahrzeuge gekracht
Der Lastwagen krachte demnach gegen 17.20 Uhr in acht Fahrzeuge und schob diese zusammen. Mehrere Menschen seien in Autos eingeklemmt, so die Polizei. Wenige Meter entfernt ist eine Ampelkreuzung, an der sich häufig die Autos stauen. Von hier ist es nicht weit zu den Auffahrten der Autobahn 3 oder auf die Bundesstraße 49 nach Gießen.
Die Ermittler gehen nach ihren bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass der Fahrer des Lastwagens diesen gestohlen hat - in unmittelbarer Nähe des Unfallortes auf der Hauptverkehrsstraße. Details dazu wurden zunächst nicht genannt.
Ob er die Autos vor ihm mit Absicht gerammt hat, auch dazu machte die Polizei zunächst keine Angaben. "Die Hintergründe, die Veranlassung, das ist alles Gegenstand der Ermittlungen", sagte LKA-Sprecher Sabais. Mit Details zu dem Fahrer hielt sich die Polizei ebenfalls aus "ermittlungstaktischen Gründen" zurück.
Die "Frankfurter Neue Presse" ("FNP") zitierte den rechtmäßigen Fahrer des Lasters: "Mich hat ein Mann aus meinem Lkw gezerrt." Der "FNP" zufolge soll der Mann, der bei der Kollision am Steuer saß, von mehreren Passanten erstversorgt worden sein. "Dabei soll der Fahrer laut den Passanten mehrmals "Allah" gesagt haben", wie ein "FNP"-Reporter berichtete. Dazu machte die Polizei ebenfalls keine Angaben und verwies darauf, dass alle Hinweise und Zeugenaussagen geprüft würden.
Bei dem Logistikdienstleister bei Mannheim, dessen Name auf dem Sattelzug steht, sagte ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes auf Anfrage, für Auskünfte sei am späten Abend niemand mehr im Haus.
Ermittlungen laufen
Die Polizei warnte wiederholt vor Spekulationen über den Hintergrund des Vorfalls. "Wir geben heraus, was gesichert ist und nicht, was jemand gehört haben will", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westhessen. Ermittler seien vor Ort, unter anderem sei ein Hubschrauber im Einsatz. "Es geht um Übersichtsaufnahmen und eine saubere Ermittlungsarbeit."
Der Sprecher widersprach Spekulationen, es herrsche eine "Nachrichtensperre" der Behörden. "Gesicherte Erkenntnisse geben wir heraus." Dass der Fahrer festgenommen worden sei, bezeichnete er als normal. "Bei jedem Unfall mit so vielen Verletzten fährt ein Fahrer danach nicht einfach davon."
Auf Twitter schrieb die Polizei Westhessen: "Trolle oder wilde Spekulationen braucht niemand." Zudem rief sie Zeugen dazu auf, sich zu melden, wenn sie etwas gesehen haben, Videos oder Bilder haben, die mit den Geschehnissen im Zusammenhang stehen.