Die Drohung löste einen Großeinsatz der Einsatzkräfte aus.
Die Androhung einer Geiselnahme hat am Freitag in Aachen einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Spezialkräfte durchkämmten das Universitätsklinikum, fanden jedoch nichts. Daraufhin gab die Polizei am Abend Entwarnung. Es habe keine Geiselnahme gegeben, und für Patienten und Personal habe auch keine Gefahr bestanden, teilte die Polizei mit.
Geisel
Eine Polizeisprecherin sagte, der ungefähr 45-jährige Mann habe am Nachmittag einen Zettel bei der Finanzverwaltung des Universitätsklinikums abgegeben und darauf behauptet, eine Geisel in seiner Gewalt zu haben. Bei dieser Geisel sollte es sich - wie aus Polizeikreisen verlautete - um ein Kind handeln. Der Mann habe Geld gefordert und gedroht, einen Sprengsatz zu zünden. Anschließend sei er weggegangen, sagte die Sprecherin.
Großalarm
Daraufhin wurde ein Großalarm ausgelöst. Die Polizei sperrte das Klinikum ab und durchsuchte den riesigen Bau. Auch ein Hubschrauber wurde eingesetzt. Außerdem überprüfte die Polizei, ob im Regierungsbezirk Köln und im unmittelbar benachbarten Ausland jemand vermisst wurde. Das ergab aber nichts.
Peter Asche, der kaufmännischer Direktor der Klinik, sagte, die Patienten seien über den gesamten Zeitraum hinweg normal versorgt worden. Eine Evakuierung oder auch nur Teilevakuierung des Klinikums habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben. Nur die Zufahrtsstraße wurde von der Polizei abgeriegelt, allerdings konnten Besucher das Gebäude jederzeit verlassen, wie die Polizei bestätigte.
Das 1985 eröffnete Aachener Klinikum liegt unmittelbar an der niederländischen Grenze und ist eine der größten medizinischen Einrichtungen Europas. Der riesige Gebäudekomplex verfügt über 6.600 Räume. Pro Jahr werden dort rund 48.000 Patienten stationär und etwa 111.000 Patienten ambulant behandelt. Die gesamte medizinische Fakultät der RWTH Aachen ist dort untergebracht.