Sexismus-Wirbel

Melonis Ex-Lebensgefährte verzichtet auf TV-Moderation

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Der wegen sexistischer Äußerungen in die Kritik geratene italienische TV-Journalist Andrea Giambruno, langjähriger Lebensgefährte von Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, verzichtet auf die Moderation seines vom Kanal "Rete 4" ausgestrahlten TV-Programms "Diario del giorno".

Darauf einigte sich der 42-jährige Mailänder mit seinem Arbeitgeber, der TV-Gruppe Mediaset im Besitz der Familie des verstorbenen Ex-Premiers Silvio Berlusconi.

"Giambruno entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, die sein Verhalten verursacht hat, und hat mit dem Unternehmen vereinbart, die Moderation der Sendung 'Diario del giorno' aufzugeben", hieß es in einer Erklärung Mediasets am Dienstagabend. Giambruno verliert nicht seine Arbeit, sondern wird weiter hinter den Kulissen in der Redaktion des Programms arbeiten. Das TV-Unternehmen leitete kein Disziplinarverfahren gegen Giambruno ein.

Wirbel um sexistische Äußerungen

Am Donnerstag veröffentlichte eine vom Mediasets privaten TV-Sender Canale 5 ausgestrahlte Satireshow Audio-Aufnahmen aus dem Redaktionsalltag von Giambrunos Talkshow, die insgeheim mitgeschnitten wurden. Zu hören ist, wie Giambruno gegenüber Kolleginnen schlüpfrige und sexistische Bemerkungen von sich gibt.

Italiens Premierministerin Giorgia Meloni und ihr Ex-Freund Andrea Giambruno

Italiens Premierministerin Giorgia Meloni und ihr Ex-Freund Andrea Giambruno

© APA/AFP/ANDREAS SOLARO
× Italiens Premierministerin Giorgia Meloni und ihr Ex-Freund Andrea Giambruno

 

Meloni gab Trennung bekannt

Daraufhin kündigte Regierungschefin Meloni am Freitag ihre Trennung vom Fernsehjournalisten an, der Vater ihrer siebenjährigen Tochter Ginevra ist. "Meine Beziehung zu Andrea Giambruno, die fast zehn Jahre gehalten hat, ist zu Ende", schrieb die 46 Jahre alte Ministerpräsidentin am Freitag in einer in Online-Netzwerken veröffentlichten Erklärung. "Unsere Wege haben sich seit einer gewissen Zeit voneinander entfernt und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen zu handeln".

Für Meloni ist die Angelegenheit peinlich. Schließlich hatte sich die seit einem Jahr regierende ultrarechte Politikerin im Wahlkampf als "christliche Mutter" und als Verfechterin der traditionellen Familie inszeniert. Die Trennung überschattete die Feier ihres ersten Jahres im Amt am vergangenen Sonntag.

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