Kenia

Menschenrechtler: 37 Tote nach Wahl in Kenia im August

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KNCHR-Leiterin: Auch sechs Monate altes Baby erschlagen.

Nach der inzwischen annullierten Präsidentenwahl in Kenia vor zwei Monaten hat es Menschenrechtlern zufolge 37 Todesopfer gegeben. Die meisten seien durch Polizeigewalt umgekommen, sagte eine Sprecherin der Kenianischen Menschenrechtskommission (KNCHR) am Montag.

Scharfe Munition

Bei den Unruhen nach der Wahl am 8. August hätte laut der KNCHR-Leiterin Kagwiria Mbogori unter anderem die Polizei scharfe Munition eingesetzt. Einige Beamte hätten mit Knüppeln zugeschlagen. Auch ein sechs Monate altes Baby sei von Sicherheitskräften erschlagen worden. Dutzende Menschen seien zudem verletzt worden.

Nach der Wahl im August war der seit 2013 amtierende Uhuru Kenyatta zum Sieger erklärt worden. Sein Herausforderer Raila Odinga warf ihm Wahlbetrug vor und focht die Wahl vor Gericht an. Überraschend annullierte das Oberste Gericht die Abstimmung und nannte schwerwiegende Fehler der Wahlkommission als Grund. Am 26. Oktober soll erneut gewählt werden.

Allerdings droht die Opposition mit Boykott, sollten unter anderem die Mitarbeiter der Wahlkommission nicht ausgetauscht werden. Am Montag demonstrierten erneut Hunderte Unterstützer der Opposition in Nairobi sowie in der westlichen Stadt Kisumu. In Nairobi sei ein Demonstrant angeschossen und weitere von einem Auto angefahren worden, sagte Odinga. Er machte indirekt die Regierungspartei und ihre Unterstützer dafür verantwortlich. In Kisumu setzte die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten ein, wie der Sender ktn zeigte.

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