Vorbehalte gegen Kanzlerin in Flüchtlingsfrage bestehen fort.
In der CSU-Spitze gibt es offenbar weiter Zweifel, ob Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tatsächlich eine Kurskorrektur in der deutschen Flüchtlingspolitik vollziehen wird. Aus diesen Gründen habe Merkel noch keine Einladung zum CSU-Parteitag Anfang November in München erhalten, berichtete die "Bild" (Donnerstagsausgabe).
Intern soll CSU-Chef Horst Seehofer dem Bericht zufolge erklärt haben, dass er "ein Theater wie im letzten Jahr" nicht wieder erleben wolle. Damals hatte er Merkel 13 Minuten lang eine Standpauke vor den Delegierten gehalten.
Die Zustimmung zu einem Koalitionsvertrag für eine Regierungsbildung nach der Bundestagswahl in einem Jahr will die CSU möglicherweise von einer Mitgliederbefragung abhängig machen. "Wir werden dazu einen Antrag auf dem Parteitag einbringen, der gute Chancen auf eine große Mehrheit hat", sagte Bayerns Junge-Union-Chef Hans Reichhart der "Bild".
Die Zeitung berichtete weiter, dass an der CSU-Basis die Kandidatenaufstellung in mehreren Wahlkreisen verschoben worden sei, weil die Mitglieder von den Kandidaten die Zusage verlangt hätten, Merkel nicht erneut zur Kanzlerin zu wählen.