Gesundheitsminister Spahn äußerte seine Kritik gegenüber der Regierung in Wien.
Um die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Chefin bewerben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur insgesamt mindestens zwölf Frauen und Männer. Das wurde am Sonntag nach Angaben aus Teilnehmerkreisen während der Klausur des CDU-Vorstands in Berlin zur Vorbereitung des Parteitages Anfang Dezember in Hamburg bekannt.
Reelle Chancen werden intern allerdings nur den drei prominenten Bewerbern eingeräumt: Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und dem früheren Unions-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz.
Einer dieser realistischen Nachfolger äußerte auch gleich seine Kritik an Österreich.
Spahn: "Österreich ist Mahnung, nicht Vorbild"
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat seine Haltung zur Regierung in Österreich in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" konkretisiert: "In Wien habe ich schon am Wahlabend gesagt: Österreich ist Mahnung, nicht Vorbild. Ich möchte in Deutschland nie in eine Situation kommen, in der eine rechtspopulistische Partei entscheidet, wer regiert. Denn das ist ja die Wahrheit: Die FPÖ hat entschieden, ob die ÖVP regiert oder die Sozialdemokraten, die auch zur Koalition mit der FPÖ bereit waren", antwortet Spahn auf die Frage, ob er wie Kurz eine Koalition mit Rechtspopulisten anstrebe.
Spahn und Kurz verbindet eine enge Arbeitsbeziehung. Dennoch kritisierte er die ÖVP-FPÖ-Koalition.
Marathon zur Merkel-Nachfolge
Es wird ein Marathon zur Macht bei der CDU, der die Partei am Ende sehr verändern könnte. Bis zum 7. Dezember haben Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn nun Zeit, um bei der CDU-Basis darum zu werben, zur Nachfolgerin oder zum Nachfolger von Angela Merkel an der Parteispitze gewählt zu werden. Auf bis zu zehn regionalen Konferenzen sollen sich die Kandidaten den Mitgliedern präsentieren - Ausgang offen.