Proteste gegen Migranten

Mexikaner fordern: "Raus mit den Invasoren"

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Rund 2.500 Menschen in Notunterkünften untergebracht - weitere 3.000 in kommenden Tagen erwartet.

Angesichts des Zustroms Tausender Migranten aus Mittelamerika kippt in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana die Stimmung. Hunderte Menschen protestierten am Sonntag gegen die Ankunft von immer mehr Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala. Sie schwenkten mexikanische Flaggen und zeigten Transparente mit der Aufschrift "Nicht noch mehr Karawanen".

"Raus mit den Invasoren", forderte die Demonstrantin Celia Oaxaca. "Später stellt sich heraus, dass das Mörder sind. Es sind keine guten Leute. Und hier sind schon genug Menschen." Der Arzt Arturo Alba sagte bei den Protesten: "Sie wollen hier bleiben, sie fordern Lebensmittel und andere Dinge. Aber wir haben nicht die Mittel dafür. Wir bieten an, was wir haben, aber sie fordern immer mehr."

Demonstranten marschierten zu Notunterkunft

Die Demonstranten marschierten vor die Notunterkunft in der Sportanlage "Benito Juarez", wo derzeit rund 2.500 Migranten untergebracht sind. Die Polizei sperrte die Straße ab. Es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen gewaltbereiten Demonstranten und Polizisten.

Mexikaner fordern:
© Getty Images

Weitere 3.000 Migranten werden in den kommenden Tagen erwartet. Diese könnten in weiteren Sportanlagen untergebracht werden, sagte der Minister für soziale Entwicklung des Bundesstaats Baja California, Alfonso Alvarez Juan.

Die Migranten aus Mittelamerika sind seit rund einem Monat auf dem Weg in die USA. Viele wollen dort Asyl beantragen. Um die Spannungen etwas abzubauen, kehrten am Sonntag einige Migranten die Straßen rund um die Sportanlage und räumten den Müll weg. "Das mexikanische Volk soll wissen, dass wir Honduraner dankbar sind", sagte einer von ihnen bei einer Versammlung am Wochenende. "Danke Mexiko für das Essen, danke für das Dach über dem Kopf, Danke für die Kleidung."

Mittelamerikaner flüchten vor Armut und Gewalt

Die Menschen aus Mittelamerika fliehen vor der bitteren Armut und der Gewalt durch Jugendbanden in ihrer Heimat. Die sogenannten Maras erpressen Schutzgeld, kontrollieren ganze Stadtviertel und zwangsrekrutieren Jugendliche. Honduras und El Salvador gehören zu den gefährlichsten Ländern der Welt.

Am Sonntag machte sich von dort eine neue Gruppe von Migranten auf den Weg in Richtung USA. Rund 200 Menschen, unter ihnen viele Familien mit Kindern, starteten am Sonntag in der Hauptstadt San Salvador ihre Reise mit Bussen. Auch sie wollen über Guatemala und Mexiko in die USA gelangen.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt immer wieder betont, die Migranten nicht ins Land zu lassen. Er sprach von einer "Invasion" und ließ rund 5.600 Soldaten an die Grenze verlegen, um die Menschen zu stoppen. Insgesamt sind über 8.000 Migranten in verschiedenen Gruppen auf dem Weg in die USA.

Trump kritisiert "illegale Immigranten"

"Illegale Immigranten, die versuchen, in die USA zu kommen und oft stolz ihre Nationalfahnen schwenken, während sie in den Vereinigten Staaten um Asyl bitten, werden festgesetzt oder zurückgeschickt", schrieb Trump auf Twitter. "Die USA sind auf diese Invasion nicht vorbereitet und werden sie nicht hinnehmen. Sie sind verantwortlich für Verbrechen und verursachen große Probleme in Mexiko. Geht nach Hause."

Während ihrer Reise durch Mexiko solidarisierten sich viele Menschen mit den Migranten. In Tijuana allerdings ist die Lage anders. In der Stadt sind bereits viele Migranten gestrandet, außerdem lassen sich viele Mexikaner und Mittelamerikaner dort nieder, wenn sie aus den USA abgeschoben werden. "Tijuana ist eine Stadt der Migranten, aber nicht auf diese Art und Weise", sagte Bürgermeister Juan Manuel Gastelum.

Tijuana lebt von seiner Nähe zur Grenze und dem Handel mit den USA. Einige Migranten waren zuletzt auf den Grenzzaun geklettert und hatten die US-Grenzschutzbeamten provoziert. Jetzt wächst die Sorge der Bewohner und Unternehmer in der Region, dass sich die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten mit der Ankunft von immer mehr Migranten verschlechtern könnten.

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