UNO-Bericht

Mindestens 1000 Tote in Elfenbeinküste

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Die Friedensmission ging laut UNO bis hart an ihre Grenzen.

Der Machtkampf in der westafrikanischen Republik Elfenbeinküste hat nach UN-Schätzungen mindestens 1000 Menschen das Leben gekostet. "Es gib zwei große Problemgebiete: Abidjan und den Westen des Landes; insgesamt gab es sicherlich mehr als 1000 Tote", sagte der UN-Untergeneralsekretär Alain Le Roy der französischen Zeitung Libération.

Problemzone Abidjan
Es sei nun vordringlich, vor allem in Abidjan Recht und Ordnung wieder herzustellen, sagte der Franzose, der Chef aller UN-Soldaten weltweit ist. "Die Stadt leidet weiter unter Plünderungen", erklärte Le Roy, der von einer außergewöhnlichen Stressprobe für die Blauhelme sprach.

UNO: "Friedenserhaltende Mission bis an ihre Grenzen ausgereizt"
"Unsere friedenserhaltende Mission wurde bis zum Äußersten an ihre Grenzen geführt; wir haben vier Monate beschämender Verleugnungen erduldet, Blockaden aller Art und in den vergangenen Tagen auch Beschuss aus schweren Waffen aus dem Lager von Ex-Präsident Gbagbo."

Bei Festnahme von Laurent Gbagbo spielte UNO nur "Nebenrolle"
Bei der Festnahme des abgewählten Präsidenten hätten die Vereinten Nationen aber ebenso wie die im Krisenstaat stationierten französischen Militärs nur eine Nebenrolle gespielt. Gbagbo habe sich den Truppen des gewählten Präsidenten Alassane Ouattara ergeben. Zuvor hatten Helikopter im UN-Auftrag Gbagbos schwere Waffen ausgeschaltet.

Mehrere UNO-Hubschrauber im Einsatz
Neben zwei leichten französischen Gazelle-Hubschraubern waren nach Angaben der Zeitung auch schwere Kampfhelikopter vom Typ Mi-24 beteiligt gewesen, die im UN-Auftrag von ukrainischen Piloten geflogen wurden.

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