Südkoreanischer Präsident sieht weiterhin Vertrauen zwischen Trump und Kim.
Seoul. Für die USA und Nordkorea wird nach Ansicht des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in die Zeit zur Wiederaufnahme ihrer Atomverhandlungen zunehmend knapp. Auch Nordkorea halte die Tür zum Dialog geöffnet, auch wenn es Bedingungen stelle, sagte Moon am Dienstag bei einer Pressekonferenz zum neuen Jahr.
Das Vertrauen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sei weiter vorhanden. "Das ist ein positiver Aspekt." Doch viel Zeit für einen Dialog gebe es nicht mehr, betonte Moon im Hinblick auf die Präsidentenwahl in den USA im November.
Angesichts des stockenden Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm sei er weder pessimistisch noch optimistisch, was den Dialog Nordkorea-USA und die innerkoreanischen Beziehungen betreffe, sagte Moon. Südkorea sollte sich aber nicht nur auf den Dialog zwischen Pjöngjang und die USA verlassen. "Da dieser Dialog stockt, sollten wir verschiedene realistische Methoden finden, um die innerkoreanischen Beziehungen zu verbessern."
Moon deutete an, Pjöngjang könnte mit einer Lockerung der internationalen Sanktionen rechnen, falls es mit Seoul zusammenarbeite. "Falls wir die innerkoreanische Kooperation so weit wie möglich erweitern, wird das nicht nur den Dialog zwischen Nordkorea und die USA beschleunigen, sondern auch internationale Unterstützung für eine Aufhebung oder Ausnahme von Sanktionen finden."
Seit dem gescheiterten Gipfel zwischen Kim und Trump im vergangenen Februar in Vietnam stagnieren nicht nur die Atomgespräche, auch die innerkoreanischen Beziehungen sind nicht mehr vorangekommen. Kim und Trump hatten sich nicht auf einen Fahrplan für die atomare Abrüstung Nordkoreas und die Gegenleistungen der USA einigen können.