Nach Amoklauf

München: 16-jähriger Mitwisser verhaftet

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Afghane möglicherweise für Facebook-Aufruf verantwortlich.

Zwei Tage nach den Schüssen von München hat die Polizei einen 16-jährigen Afghanen unter dem Vorwurf der Mitwisserschaft festgenommen. Der Freund des 18-jährigen Amokschützen soll von dessen Plänen gewusst, diese aber nicht der Polizei gemeldet haben, teilte die Münchner Polizei am Sonntagabend auf Facebook mit.

Widersprüche in Aussagen

Er habe sich unmittelbar nach dem Amoklauf bei der Polizei gemeldet. Deren Ermittlungen deckten am Sonntag Widersprüche in den Aussagen des 16-Jährigen auf. "Es besteht der Verdacht, dass der 16jährige ein möglicher Mitwisser der Tat ist", so die Polizei. Er sei dann um 18.15 Uhr von einem Sondereinsatzkommando der Polizei festgenommen. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der Nichtanzeige einer geplanten Straftat (§ 138 StGB) gegen den Jugendlichen.

Geprüft werde auch, ob der 16-Jährige für einen Facebook-Aufruf zu einem Treffen in einem Kinokomplex in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofes verantwortlich sei. Der Amokläufer soll Jugendliche vor seiner Tat per Facebook zu jenem McDonald's-Restaurant gelockt haben, wo er dann zu schießen begann. Die Polizei betonte, dass sie "mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln" gegen Trittbrettfahrer vorgehen werde und vor Nachahmungstaten warne.

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