Anklage

Muslimische Bonnie und Clyde sollen Anschläge geplant haben

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Junges Paar muss mit lebenslanger Haft rechnen.

In Australien ist ein junges Paar, das sich selbst "muslimische Bonnie und Clyde" nannte, wegen mutmaßlicher Anschlagspläne angeklagt worden. Der 19-jährige Sameh Bayda und seine gleichaltrige Frau Alo-Bridget Namoa befanden sich bereits wegen minder schwerer Vorwürfe in Gewahrsam und wurden am Mittwoch wegen der Planung eines terroristischen Anschlags angeklagt.

Das teilt die Polizei des Staates New South Wales mit. Den beiden droht lebenslange Haft.

Terroranschläge geplant
Das junge Paar aus Sydney, das im Dezember geheiratet hatte, war im vergangenen Jahr festgenommen worden. Die beiden befanden sich seitdem in Gewahrsam wegen des Vorwurfs der Beschaffung von Dokumenten, mit denen Terroranschläge erleichtert werden sollten. Nach intensiven Ermittlungen der Anti-Terror-Einheit sei nun Anklage wegen mutmaßlicher Anschlagspläne erhoben worden, erklärte die Polizei.

Bei Bayda fanden die Ermittler laut einem Bericht der Zeitung "Sydney Morning Herald" auf Arabisch verfasste Anleitungen für eine Messerattacke und für den Bau einer Bombe. Die aus einer katholische Familie stammende Konvertitin Namoa besaß laut dem Sender ABC eine islamische Flagge und ein Jagdmesser sowie ebenfalls Anleitungen für den Bau von Sprengsätzen. Namoa nannte sich und Bayda demnach in einem SMS "muslimische Bonnie und Clyde" in Anspielung auf das berüchtigte US-Verbrecherpaar.

Australien fürchtet zunehmend mögliche Anschläge durch Einzeltäter, die sich von Gruppen wie der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) inspiriert fühlen. Nach Behördenangaben wurden in den vergangenen zwei Jahren elf Anschläge in Australien vereitelt. In einigen Fällen konnten die Sicherheitsbehörden die Taten jedoch nicht verhindern. So tötete etwa ein 15-Jähriger im Jahr 2015 in Sydney einen Mitarbeiter der Polizei.
 

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