Geld für Opfer

Muss Veranstalter selbst entschädigen?

Teilen

Rainer Schaller hatte sich mit 7,5 Millionen Euro versichert - wohl zu wenig.

Der Veranstalter der Loveparade hatte sich bei der französischen AXA mit 7,5 Millionen Euro gegen Personen-und Sachschäden versichert. Ein Sprecher des Versicherungskonzerns bestätigte am Montag, wonach Rainer Schaller eine Veranstalter-Haftpflichtversicherung in dieser Höhe abgeschlossen hatte. Bei einer Massenpanik auf der Love Parade waren am Samstag in Duisburg 19 Menschen ums Leben gekommen und weitere rund 500 verletzt worden.

"Arbeiten mit Hochdruck"
Der Axa-Sprecher sagte, er wisse nicht, ob Schaller weitere Policen mit anderen Versicherern gezeichnet hatte. Sonst müsste der Veranstalter für alle über 7,5 Millionen Euro hinausgehenden Schäden selbst haften. Dem Love-Parade-Organisator gehört auch die Billig-Fitnesskette McFit. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen", sagte der Axa-Sprecher. "Es geht darum, für eine möglichst vernünftige, schnelle Lösung zu sorgen."

Das wird nicht einfach. "Nehmen wir den Fall des getöteten Rechtsanwalts Elmar L (38). Allein für ihn beliefen sich, wenn er Ehefrau und Kinder hinterlassen sollte, die Ersatzforderungen auf mindestens 3,5 Millionen Euro. Knapp die Hälfte der Haftpflichtsumme des Veranstalters“, sagte Opferrechts-Experte Thomas Kämmer zur "BILD". Gut möglich, dass Schaller in die eigene Tasche greifen muss.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.