Auf der griechischen Insel Samos ist ein Feuer in einem Aufnahmezentrum für Flüchtlinge ausgebrochen.
Knapp zwei Wochen nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria durch mehrere Brände ist auf der griechischen Insel Samos ein Feuer in einem Aufnahmezentrum für Flüchtlinge ausgebrochen. Die Flammen seien bereits unter Kontrolle gebracht worden, teilten Polizei und Feuerwehr am Sonntag mit. Demnach wurden zwei oder drei Wohncontainer zerstört, Verletzte habe es nicht gegeben.
Feuer im Lager auf #Samos, in dem Bereich, wo die unbegleiteten Minderjährigen wohnen. Wohl 2 Menschen verletzt, die anderen #UMF bei der Polizei. Im Lager gibt es bis jetzt 21 Corona-Fälle. #Vathy pic.twitter.com/ohef9s7kit
— Isabel Schayani (@isabelschayani) September 20, 2020
12.700 Menschen obdachlos
Vor elf Tagen war durch mehrere Brände das Flüchtlingslager Moria zerstört worden. Dadurch wurden nach Angaben der Behörden 12.700 Menschen obdachlos. Bis zum Wochenende wurden infolge rund 9.000 von ihnen in einer provisorischen Zeltstadt auf Lesbos untergebracht.
Wie das Lager Moria war die Einrichtung auf Samos während der Flüchtlingskrise 2015 errichtet worden. Auch dieses Camp ist völlig überfüllt. Statt der vorgesehenen 650 leben dort fast 6.000 Migranten. Die hygienischen Zustände sind daher schlecht, außerdem gibt es immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen und Brände in dem Lager auf Samos.
Die Spannungen werden dadurch weiter angeheizt, dass anders als für den Rest des Landes, für die Flüchtlingslager in Griechenland immer noch eine Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie gilt. Bei den Flüchtlingen auf Samos wurden nach Behördenabgaben bisher 21 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen.