Einigung

Nächster EU-Hammer: Diese Regeln gelten jetzt für Kinderspielzeuge

Die EU verbannt schädliche Chemikalien aus Kinderspielzeug. Das Europäische Parlament bestätigte am frühen Dienstagnachmittag in Straßburg die Einigung mit den Mitgliedsstaaten auf neue Sicherheitsvorschriften. 

Überarbeitet wurde die Spielzeug-Richtlinie von 2009, die sogenannte Ewigkeitschemikalien (PFAS) sowie eine Reihe hormonverändernder und krebserregender Stoffe in den Waren verbietet. Für die Umsetzung der neuen Maßnahmen besteht eine Frist von viereinhalb Jahren.

Die neuen Regeln gelten für Spielzeuge, die für Kinder unter 14 Jahren hergestellt werden, unabhängig vom Produktionsort. In der neuen Verordnung wird die Liste der bestehenden Verbote der gefährlichsten Chemikalien in Spielzeugen um PFAS, endokrine Disruptoren und Bisphenole erweitert. Im EU-Safety-Gate-Bericht 2024 - dem EU-Schnellwarnsystem für Produktsicherheit - waren Spielzeuge mit 15 Prozent die am zweitmeisten gemeldete Produktkategorie nach Kosmetika. Der Hauptgrund für die Gefährdung waren in fast der Hälfte der Meldungen chemische Inhaltsstoffe.

Verschärfte Regeln für Online-Plattformen

Weiters wird etwa die Lautstärke bei Spielzeug begrenzt, ebenso vorgesehen ist die Überprüfung digitaler Risiken für die psychische Gesundheit von Kindern. Außerdem werden Online-Plattformen stärker in die Verantwortung genommen. Für die Importkontrolle führt die EU einen digitalen Produktpass ein, den jedes Unternehmen vorlegen muss, das Spielzeug in eines der 27 EU-Länder einführt. 2023 wurde Spielzeug im Wert von 6,5 Milliarden Euro in die EU eingeführt, davon 80 Prozent aus China.

"Wer mit Produkten für Kinder Geld verdient, trägt Verantwortung für ihre Sicherheit", betonte die SPÖ-EU-Abgeordnete Elisabeth Grossmann. Das Gesetz verpflichte Plattformen, gefährliche Produkte aktiv vom Markt zu nehmen, Missstände zu beenden und "endlich ihren Beitrag zum Schutz unserer Kinder zu leisten", unterstrich sie. "Wir dulden keine giftigen und gefährlichen Spielzeuge für unsere Kinder", so die ÖVP-EU-Abgeordnete Sophia Kircher. Potenziell gesundheitsschädliche und ungeeignete Lieferungen würden künftig schon an den EU-Grenzen abgefangen. "Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass jedes Spielzeug unseren hohen europäischen Sicherheitsstandards entspricht", bekräftigte Kircher.

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