Treffen in Rio

Netanyahu und Bolsonaro feiern "Brüderlichkeit"

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Brasiliens Präsident Anfang 2019 zu Gesprächen in Washington erwartet.

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat zum Auftakt seiner fünftägigen Brasilien-Reise seine enge Verbindung mit dem künftigen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro betont.

Nach dem Treffen der beiden Politiker in Rio de Janeiro am Freitag stellte Netanyahu eine "Allianz" in Aussicht, die Israel und Brasilien "zu neuen Gipfeln tragen" könne. Bolsonaro sagte, beide Länder würden künftig nicht nur Partner, sondern "Brüder" sein.

Laut Netanyahu nahm der ultrarechte Bolsonaro eine Einladung zu einem Gegenbesuch in Israel bis März an. Netanyahu und Bolsonaro trafen sich in einem Fort am berühmten Copacabana-Strand in Rio zum Mittagessen ."Es ist schwer zu glauben, dass wir in der Vergangenheit keine derartigen Beziehungen hatten", sagte Netanyahu anschließend.

Bolsonaro stellte eine enge Beziehung der beiden Staaten in den Bereichen Wirtschaft, Technologie und Landwirtschaft in Aussicht. Auch bei Militär und Sicherheit solle die Kooperation verstärkt werden. "Zusammen mit anderen Ländern wie den USA, die eine ähnliche Ideologie wie wir haben, verfügen wir über alles, um uns gegenseitig zu helfen und unseren Ländern Wohltaten zu bringen", sagte Netanyahu bei einem Treffen mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Brasiliens in einer Synagoge.

Bereits im Flugzeug auf dem Weg nach Brasilien hatte Netanyahu eine "neue Ära" zwischen den beiden Ländern begrüßt. Brasilien sei ein "riesiges Land mit einem enormen Potenzial für Israel aus Sicht der Wirtschaft, der Diplomatie und der Sicherheit".

Er freue sich, ein neues Kapitel in den beiderseitigen Beziehungen aufzuschlagen. Israels Regierungschef gab zu verstehen, dass er Bolsonaro auffordern werde, offiziell die Verlegung der brasilianischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verkünden. Der designierte brasilianische Staatschef, der sein Amt am 1. Jänner antritt, hatte diese Absicht Anfang November geäußert, einige Tage später aber erklärt, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei.

Brasilien würde mit dem Botschaftsumzug dem international kritisierten Beispiel der USA folgen. US-Präsident Donald Trump hatte Jerusalem im Dezember 2017 als Hauptstadt Israels anerkannt und im Mai die US-Botschaft dorthin verlegt. Es ist der erste Besuch eines israelischen Ministerpräsidenten in Brasilien. Am Neujahrstag nimmt Netanyahu an Bolsonaros Vereidigung in Brasilia teil - zusammen mit dem chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera und dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban.

Trump lässt sich bei der Zeremonie durch seinen Außenminister Mike Pompeo vertreten. Dieser wird nach israelischen Regierungsangaben am Rande der Amtseinführung mit Netanyahu sprechen. Dabei soll es unter anderem um den angekündigten Abzug von 2.000 US-Soldaten aus Israels Nachbarland Syrien gehen.

Der rechtsradikale Jair Bolsonaro, der immer wieder Sympathie für die brasilianische Militärdiktatur (1964-1985) geäußert hat, war Ende Oktober in der Stichwahl mit 55 Prozent der Stimmen zum brasilianischen Präsidenten gewählt worden.

Er ist ein entschiedener Anhänger Trumps und lehnt wie dieser den Multilateralismus ab. Ein Mitarbeiter der US-Regierung kündigte unterdessen an, dass Bolsonaro zu Beginn des kommenden Jahres Washington besuchen werde. Die Regierung hoffe, dass Bolsonaros Auslandsbesuch als Präsident ihn in die Vereinigten Staaten führen werde, sagte der Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Außenminister Pompeo werde in Brasilia mit Bolsonaro über Trumps Einladung sprechen.

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