Der in Graz lehrende Uni-Professor Florian Bieber hält den EU-Beitrittskurs für Bosnien und Herzegowina für richtig.
Im ZiB2-Gespräch mit Marie-Claire Zimmermann bezeichnete Bieber das Ja der EU-Chefs zu Beitrittsgesprächen mit Bosnien-Herzegowina als richtig. "Reformkräfte in Bosnien sehen das durchaus als Ermutigung. Der gesamte Erweiterungsprozess geht weiter". Alle wüssten, dass es ein langer Prozess ist. "Deswegen ist das Risiko groß dass der Enthusiasmus abklingt. Denn die politische Eliten haben kein Interesse an einem EU-Beitritt".
Bieber glaubt aber: "Mit der Eröffnung der Beitrittsperspektive kann nationalistischen Politikern wie Milorad Dodik das Wasser abgegraben werden. Es gibt eine klare Mehrheit für einen EU-Beitritt – da sind sich Bosniaken, Serben und Kroaten einig."
Könne die EU neue Beitritte überhaupt verkraften? Bieber glaubt daran: "Den Beitritt von einem oder zwei Ländern kann die EU schon verkraften."
