Ex-Airline-Chef Niki Lauda fordert:

"Neues Gesetz für alle Fluglinien"

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Niki Lauda fordert im Interview mit "ÖSTERREICH" Konsequenzen.

ÖSTERREICH: Laut Staatsanwaltschaft löste der Copilot den Sinkflug bewusst aus. Was bedeutet das?

Niki Lauda: Stimmt diese Info, schließe ich daraus, dass es Selbstmord war. Das Flugzeug wurde acht bis neun Minuten nicht gestoppt, es ging kein Notruf ab.

ÖSTERREICH: Der Pilot soll nicht mehr zum Copiloten ­hineingekommen sein …

Lauda: Normalerweise kann die Türe durch einen Code geöffnet werden. Wird der Code eingegeben, ist die Türe 15 Sekunden offen. Wenn der Code nicht angewendet werden konnte, heißt das, dass die Türe von innen verriegelt wurde. Der Copilot muss also die Cockpit-Türe gelockt haben, sie war dann etwa 20 Minuten verschlossen.

ÖSTERREICH: Hätte diese ­Katastrophe verhindert werden können?

Lauda: Vom jetzigen Stand der Ermittlungen aus hätte es nur verhindert werden können, wenn ein Flugbegleiter im Cockpit gewesen wäre. Das System mit der verriegelten Türe wurde nach 9/11 eingeführt, damit Terroristen nicht ins Cockpit können. Aber in den USA ist es längst Pflicht, dass ein Flugbegleiter ins Cockpit muss, wenn einer der Piloten es verlässt.

ÖSTERREICH: Was ist die Konsequenz daraus?

Lauda: Ich fordere für alle Fluglinien der Welt eine neue Regel. Sobald ein Pilot das Cockpit verlässt, muss ein Flugbegleiter in das Cockpit und am Kampfsitz Platz nehmen. Das muss sofort umgesetzt werden.

Jochen Prüller

VIDEO: Fassungslosigkeit nach neuen Erkenntnissen

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