Nigeria

Anschlag auf Bahnhof : über 200 Tote

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Zwei Bomben explodierten zur Stoßzeit - Zeitung meldet über 200 Tote.

Die Zahl der Opfer des Bombenanschlags auf einen Busbahnhof in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ist offenbar viel höher als zunächst angenommen. Eine Mitarbeiterin des National Hospital, die anonym bleiben wollte, erklärte am Montagabend, sie habe persönlich in der Leichenhalle über 200 Tote gezählt.

Bei dem Doppelanschlag auf einen Busbahnhof in der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind am Montag zahlreiche Menschen getötet worden, die tatsächliche Opferzahl blieb aber vorerst unklar: Es habe "dutzende Tote" bei der Explosion von zwei Bomben an dem Busbahnhof gegeben, sagte ein, Sprecher der Nationalen Krisenmanagementbehörde (NEMA), die "Premium Times Nigeria" schrieb von über 200 Toten.

Wer hinter den Anschlägen steckte, war unklar, doch hat die islamistische Gruppierung Boko Haram bereits zahlreiche Anschläge in Abuja und anderen Städten verübt.

Ein AFP-Reporter berichtete von Spuren einer großen Explosion in dem Busbahnhof am Rande der Hauptstadt. Mehrere Fahrzeuge seien zerstört und Geschäfte beschädigt worden. Im Fernsehen war zu sehen, wie dichter Rauch aus dem Busbahnhof dringt. Dem NEMA-Sprecher zufolge war der Busbahnhof zur Zeit der Explosionen voller Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit waren.

Erst am Sonntag waren bei einem Angriff auf mehrere Dörfer im Nordosten Nigerias mindestens 60 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Behörden stürmten die Angreifer mit Geländewagen, Motorrädern und zwei gepanzerten Fahrzeugen in die Dörfer im Bundestaat Borno nahe der Grenze zu Kamerun, schleuderten Brandsätze in die Häuser und schossen wahllos auf die fliehenden Bewohner. Behördenvertreter machten Boko Haram für die Gewalttat verantwortlich.

Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Die Gruppe verübte regelmäßig blutige Angriffe auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen. Im Jahr 2011 sprengte sich in Abuja ein Selbstmordattentäter der Gruppe mit einem Auto vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in die Luft und riss mindestens 26 Menschen mit in den Tod. Ein erneuter Anschlag in Abuja würde die Behauptung der Behörden widerlegen, wonach die Gruppe zuletzt geschwächt wurde.
 

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