Nigeria

Polizei befreite Mädchen aus "Babyfabrik"

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Die Kinder der 15- bis 17-Jährigen sollten angeblich verkauft werden.

Die nigerianische Polizei hat 32 Mädchen befreit, die zur Schwangerschaft gezwungen worden sein sollen, um die Babys anschließend zu verkaufen. Die Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren seien bei der Erstürmung eines Gebäudes in der Stadt Aba im Südosten Nigerias befreit worden, sagte der Polizeichef der Provinz Abia, Bala Hassan, am Mittwoch. Der Besitzer des Hauses werde verhört. Zeugen würden ihm vorwerfen, Kinder unter anderem für religiöse Rituale zu verkaufen. Die Razzia fand bereits am Sonntag statt.

Anklage gegen Hausbesitzer
Der Besitzer des Hauses werde vermutlich wegen Kindesmissbrauchs und Menschenhandels angeklagt, sagte Polizeichef Hassan. Ihm drohen bei einer Verurteilung 14 Jahre Haft. Derzeit würden in nigerianischen Gerichten zahlreiche ähnliche Fälle verhandelt, sagte Hassan. Einige der Mädchen sagten der Polizei, für ihre Babys seien ihnen umgerechnet zwischen 110 und 130 Euro geboten worden. Nach Angaben der nationalen Behörde zum Kampf gegen Menschenhandel (NAPTIP) werden Babys dann für das Zehn- bis 30-fache weiterverkauft.

Menschenhandel weit verbreitet
Vor drei Jahren hatte die nigerianische Polizei ein ganzes Netzwerk solcher Häuser aufgedeckt, die in der örtlichen Presse als "Babyfabriken" oder "Babyfarms" bezeichnet werden. Im Westen Afrikas ist Menschenhandel weit verbreitet, Kinder werden unter anderem für Arbeit auf Feldern, in Minen, in Fabriken oder im Haushalt verkauft. Einige werden auch zur Prostitution gezwungen, in einzelnen Fällen sollen sie auch in Ritualen schwarzer Magie gefoltert oder getötet worden sein. Laut NAPTIP kommt es auch immer wieder zu illegalen Adoptionen. Der UNESCO zufolge ist der Menschenhandel in Nigeria nach Wirtschaftsbetrug und Drogenhandel das dritthäufigste Verbrechen.

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